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Krebs

Zellen der glatten Muskulatur unter dem Mikroskop.

Unser Körper besteht aus Zellen, von denen viele regelmäßig erneuert werden, etwa die der glatten Muskulatur.

Unser Körper besteht aus Billionen von Zellen; sie sind die Bausteine aller unserer Organe. Sie sind so winzig, dass wir sie nur unter dem Mikroskop sehen können. Es gibt ganz unterschiedliche Typen von Zellen mit unterschiedlichen Aufgaben: Nervenzellen im Gehirn transportieren und verarbeiten Informationen, Herzmuskelzellen sorgen dafür, dass unser Herz Blut durch unseren Körper pumpt und Leberzellen sind unter anderem dafür zuständig, unseren Körper zu entgiften, ihn also von schädlichen Stoffen zu befreien. Zellen mit der gleichen Aufgabe nennt man „Gewebe“. Je nach Aufgabe können sich Zellen schnell abnutzen. Viele von ihnen müssen deswegen regelmäßig erneuert werden. An unserer Haut können wir das besonders gut beobachten, denn Hautschuppen sind nichts anderes als abgestorbene Hautzellen.

Wie entsteht Krebs?

Die meisten abgestorbenen Zellen werden durch neue Zellen ersetzt. Unser Körper hat dafür einen Kontrollmechanismus. Der entscheidet, wann welche Zelle durch eine neue ersetzt wird. Bei manchen Menschen ist aber genau dieser Kontrollmechanismus gestört. Dann wachsen einzelne Zellen unkontrolliert nach, ohne dass sie gebraucht würden. Die entstehenden, kranken Zellen funktionieren nicht richtig, können also ihre Aufgabe nicht erfüllen. Im betroffenen Organ entsteht eine Ansammlung von Zellen, ein sogenannter „Tumor“. Breitet sich der Tumor schnell und in anderes Gewebe aus oder zerstört es sogar, dann spricht man von der Krankheit „Krebs“. Krebs kann überall im Körper vorkommen. Wenn die unkontrollierten Zellen beispielsweise im Brustgewebe wachsen, redet man von Brustkrebs und wenn sie im Darm wachsen, von Darmkrebs. Es gibt aber auch Krebsformen, die keine Tumoren bilden. Sie entstehen aus Blutzellen beziehungsweise ihren Vorläufern.

Blutkrebs - Leukämie

Mikroskopaufnahme der Blutkrebserkrankung "Chronische myeloische Leukämie".

Wenn Krebszellen im Blut enstehen, verdrängen sie gesunde Blutzellen.

Blutkrebs ist ein Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen, die mit unseren Blutzellen zu tun haben. Dazu zählen die roten Blutkörperchen, die Sauerstoff durch unsere Blutbahnen transportieren; die Blutplättchen, die Blutungen stoppen können, und die weißen Blutkörperchen, die Krankheitserreger bekämpfen. Wenn Blutzellen krank werden und sich unkontrolliert vermehren, spricht man von Blutkrebs.

Bei der Blutkrebs-Form Leukämie passiert das mit noch nicht ausgereiften, weißen Blutzellen. Das Problem entsteht dort, wo auch die Blutzellen selbst entstehen: im Inneren der großen Knochen, genauer in deren Knochenmark. Dort befinden sich nämlich die Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutzellen entwickeln. Leider kann es passieren, dass beim Heranreifen der Blutzellen ein Fehler passiert und Krebszellen entstehen, die nicht mehr normal funktionieren und sich unkontrolliert vermehren. Auf diese Weise stören sie die Produktion von gesunden Blutzellen und verdrängen diese. Dadurch funktionieren viele lebenswichtige Körperprozesse immer schlechter.

Eine Stammzellenspende kann Leben retten

Stammzellenspende: Arm liegt auf Handtuch, in der Armbeuge steckt eine Kanüle, aus der Blut durch einen Schlauch fliest.

Bei einer Stammzellenspende werden gesunde Blutzellen entnommen

Blutkrebs ist im Gegensatz zu manchen anderen Krebsarten bei vielen Menschen heilbar, gerade bei Kindern. Eine Heilungsmöglichkeit ist, die Stammzellen der erkrankten Person gegen Stammzellen von einem anderen Menschen auszutauschen. Diese Stammzellen produzieren dann im Idealfall neue, gesunde Blutzellen und ermöglichen so, dass der oder die Kranke wieder ganz gesund werden kann.

Nur in seltenen Fällen werden Stammzellen mithilfe einer OP direkt aus dem Beckenknochen des Spenders oder der Spenderin entnommen. Meistens reicht eine Art Blutabnahme. Zwar befinden sich die Stammzellen im Inneren der Knochen. Mithilfe von Medikamenten können sie aber dazu gebracht werden, sich zu vermehren und ins Blut überzutreten. Dann können sie aus dem Blut herausgefiltert werden.

Die Stammzellen werden dann in die Blutbahn der kranken Person gegeben, von wo aus sie selbstständig ins Knochenmark wandern. Stammzellen kann fast jeder Erwachsene spenden, der gesund ist und mehr als 50 Kilo wiegt. Die Körperzellen müssen aber exakt zu denen der kranken Person passen. Deswegen ist die Suche nach einem passenden Spender oder einer Spenderin oft sehr schwierig. Je mehr Menschen jedoch bereit sind zu spenden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass für Leukämiekranke gesunde Stammzellen gefunden werden können. Wer spenden will, kann sich ab einem Alter von 17 Jahren in einer Datenbank für Stammzellenspender registrieren.

Stand: 26.01.2024, 10:42 Uhr

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