In Deutschland gibt zu wenige Lehrerinnen und Lehrer und das sorgt an vielen Schulen für Unterrichtsausfall und gekürzte Stundenpläne. Allerdings gibt es große Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern, Schulformen und Fächern. So wird in Hessen oder Bayern gar nicht von Lehrermangel gesprochen, während in Nordrhein-Westfalen oder Sachsen-Anhalt die Lage besonders angespannt ist. Deutschlandweit gilt: Ländliche Gegenden sind stärker vom Lehrermangel betroffen als Städte. An Grundschulen fehlen mehr Lehrer als beispielsweise an Gymnasien. Und auch bei den Fächern gibt es große Unterschiede. Besonders viele Lehrkräfte fehlen beispielsweise in Mathe, Chemie oder Physik.
Wie konnte es dazu kommen?
Für den Lehrermangel gibt es verschiedene Gründe. Ein wichtiger: Es gibt mehr Kinder als früher! Seit einigen Jahren werden nämlich mehr Kinder geboren. Zusätzlich sind geflüchtete Kinder und Jugendliche, wie beispielsweise aus der Ukraine, nach Deutschland gekommen. Die Schülerjahrgänge sind also mittlerweile größer. Dazu sind in den letzten Jahren besonders viele ältere Lehrkräfte in den Ruhestand gegangen.
Viele Bundesländer haben auf diese Entwicklungen nicht rechtzeitig reagiert und ausreichend neue Lehrkräfte ausgebildet. Teilweise wurden nicht genug Studienplätze angeboten. Aber vor allem wurde nicht genug dafür getan, die Ausbildung zum Lehrberuf attraktiv zu machen. Deshalb brechen bis heute viele das Lehramtsstudium ab. Viele Schulen haben deswegen Probleme offene Stellen zu besetzen, besonders in ländlichen Gebieten ist es oft sehr schwer, Personal zu finden.
Was wird getan, um das Problem zu lösen?
Zwar wurden mittlerweile wieder mehr Studienplätze geschaffen, allerdings dauert die Lehrerausbildung mindestens sieben Jahre. Es wird deshalb noch Jahre dauern bis wieder mehr Lehrer-Nachwuchs an die Schulen kommt. Kurzfristig wird unter anderem versucht, noch mehr Menschen aus anderen Berufen als Lehrkräfte anzustellen, die sogenannten Quer- oder Seiteneinsteiger.
Außerdem werden Lehrende, die eigentlich bald in den Ruhestand gehen würden, ermutigt, noch etwas länger zu unterrichten. Darüber hinaus gibt es viele weitere Vorschläge – und viele ungeklärte Fragen, ob und wie sie umgesetzt werden sollen. Zum Beispiel, wie die Ausbildung so verbessert werden kann, dass wieder mehr junge Leute Lehrkraft werden wollen und mehr Studierende ihr Lehramtsstudium auch wirklich beenden.