Lichtverschmutzung

Wenn die Sonne abends untergeht und es dunkel wird, dann gehen weltweit unzählige Lampen, Laternen und Leuchtreklamen an. Schließlich wollen wir Menschen auch nachts wissen, wo es langgeht. Doch diese künstliche Beleuchtung hat auch eine Schattenseite: Sie verschmutzt unsere Umwelt. Wenn der Nachthimmel durch künstliches Licht aufgehellt wird, nennt man das Lichtverschmutzung.

Vor allem in Großstädten ist die Lichtverschmutzung ein riesiges Problem. | Bildquelle: newspixx vario images

Vor allem in Großstädten ist der Himmel nachts oft so hell, dass man kaum noch die Sterne und den Mond sieht. Richtige Kunstlichtglocken hängen über unseren Städten, weil insgesamt viel zu viele Lichter brennen. Ein großes Problem ist außerdem auch, dass viele Lampen einfach nicht richtig abgeschirmt oder ausgerichtet sind. Statt nur gezielt auf ein Gebäude strahlen die Leuchten oft weit darüber hinaus und damit sinnlos in den Himmel. Noch schlimmer wird es mit der Lichtverschmutzung, wenn nachts Wolken aufziehen. Die reflektieren das Licht dann nämlich so sehr, dass es in den Städten noch heller wird.

Helle Nächte schaden der Tierwelt

Grelle Laternen ziehen Insekten wie Nachtfalter, Eintagsfliegen oder Stechmücken magisch an. | Bildquelle: picture alliance / WILDLIFE

Die Lichtverschmutzung hat vor allem Auswirkungen auf die Tierwelt. Zugvögel zum Beispiel werden durch grelle Lichter, die in den Himmel strahlen, geblendet und verlieren so die Orientierung. Auch für viele Insekten ist künstliches Licht ein Problem. Der Nachtfalter zum Beispiel orientiert sich nachts normalerweise am Mond und benutzt ihn wie eine Art Kompass, um geradeaus zu fliegen. Fliegt er nun in die Nähe einer hell leuchtenden Laterne, dann hält er plötzlich diese für den Mond und richtet seine Flugroute nach der Laterne aus. Das Ergebnis: Das Insekt verliert komplett die Orientierung bis es irgendwann direkt in die Laterne fliegt oder vor Erschöpfung stirbt. So sterben auf der ganzen Welt jede Nacht Millionen von Insekten. Das hat wiederum Auswirkungen auf andere Tiere wie z.B. Fledermäuse oder Vögel. Sie ernähren sich nämlich von Insekten. Und stirbt ihre Nahrung, so kann es passieren, dass auch sie in der Gegend irgendwann aussterben.

Was tun gegen Lichtverschmutzung?

Um etwas gegen die Lichtverschmutzung zu unternehmen, haben einige Städte ihre Beleuchtung schon verändert. Sie versuchen zum Beispiel, ihre Laternen so abzuschirmen, dass sie nicht in den Himmel strahlen, sondern nur nach unten. So hellen die Laternen den Nachthimmel nicht unnötig auf.

Moderne LED-Laternen wirken nicht nur weniger anziehend auf Insekten, sie verbrauchen auch deutlich weniger Strom als Glühbirnen. | Bildquelle: Frieder Blickle/laif

Eine Möglichkeit sind auch moderne Lichter, sogenannte LEDs, die man in die Straßenlaternen einsetzen kann. Diese LEDs leuchten sehr hell gelb, haben andere Lichteigenschaften als normale Glühlampen und wirken auf Vögel und Insekten weniger anziehend. In der Stadt Augsburg zum Beispiel gibt es außerdem einen Versuch, bei dem Laternen an einen Bewegungsmelder angeschlossen sind. Nähert sich jemand der Laterne, so werden die Lampen heller und leuchten den Weg. Kommt niemand vorbei, strahlen die Laternen nur ganz schwach und hellen die Umgebung nicht unnötig auf.