Nandus stammen ursprünglich aus Chile oder Argentinien.
Neozoen nennt man Tiere, die sich in einer bestimmten Region der Erde angesiedelt haben, obwohl sie dort eigentlich gar nicht zu Hause sind. Das Wort „Neozoen“ kommt aus dem Griechischen. „Neo“ heißt so viel wie „neu“ und „zoen“ heißt „Lebewesen oder Tiere“. „Neozoen“ bedeutet also „neue Tiere“. In der Einzahl sagt man „Neozoon“. In Deutschland leben zurzeit über 1000 eingewanderte Tierarten. Zu den auffälligsten Neozoen gehören der Halsbandsittich, der Waschbär oder das Nandu.
Neozoen auf dem Vormarsch
Mufflons kommen ursprünglich aus Anatolien, wurden aber als Jagdwild in Europa ausgewildert.
Schon immer haben sich Tierarten neue oder zusätzliche Lebensräume gesucht, in Deutschland und auf der ganzen Welt. Das Besondere ist aber: Es werden immer mehr! Fast immer sind wir Menschen dafür verantwortlich, denn seit wir rund um die Welt reisen können, schleppen wir die tierischen Einwanderer oft unbewusst von einem Land ins andere. Zum Beispiel im Ballastwasser von Schiffen. Das funktioniert so: Am Starthafen wird Meerwasser in spezielle Tanks im Bauch des Schiffs gepumpt, um es während der Fahrt zu stabilisieren. Zusammen mit diesem Wasser gelangen auch viele kleine Tiere wie Muscheln, Krebse und Fische mit in die Tanks. Beim Auspumpen dieses Ballastwassers vor dem Zielhafen landen die „blinden Passagiere“ dann wieder im Meer – Kilometer weit weg von zu Hause. Fühlen sie sich dort wohl, vermehren sie sich und siedeln sich dauerhaft an. Andere „Reisemöglichkeiten“ für Tierarten sind Autoreifen oder Transportflugzeuge. So helfen wir Menschen den Tieren unabsichtlich, sich auch über große Entfernungen hinweg zu verbreiten. Manchmal brechen Tiere, wie die Nandus, aber auch aus ihren Gehegen in Tierparks aus und schaffen es, sich in freier Wildbahn durchzusetzen. Einige Tiere, wie das Mufflon wurden in der Vergangenheit sogar absichtlich in fremden Gebieten angesiedelt, damit wir Menschen sie dort jagen können.
Tierische Einwanderer – Eine Gefahr für unsere Umwelt?
Der Ochsenfrosch ist eine noch wenig verbreitete invasive Tierart und frisst neben kleineren Tieren sogar Fische und eigene Artgenossen.
Viele Neozoen fühlen sich in ihrer neuen Heimat wohl und können problemlos neben den einheimischen Tieren leben. Manche von ihnen bezeichnet man jedoch als invasiv. Das heißt, sie richten Schaden an. Wenn sie zum Beispiel keine Fressfeinde haben, größer sind als heimische Tiere und noch dazu unempfindlich gegen Krankheiten, breiten sie sich viel schneller aus als die einheimischen Arten. Die Folge: Invasive Neozoen verdrängen heimische Tiere aus ihrem Lebensraum und nehmen ihnen zum Beispiel Futter und Verstecke weg.
Stand: 09.01.2021, 12:43 Uhr