Wenn die Nieren nicht mehr funktionieren, muss der Patient zur sogenannten Blutwäsche, um überleben zu können
Das Wort 'Organ' stammt aus dem Lateinischen und heißt übersetzt 'Werkzeug' oder 'Instrument'. In der deutschen Sprache hat 'Organ' verschiedene Bedeutungen: Zum einen wird die Stimme eines Menschen als Organ bezeichnet – ein Instrument, mit dem er sich bemerkbar machen und seine Meinung äußern kann. Aber auch Personen oder Zeitungen, durch die sich eine Gruppe, ein Verein oder eine Partei in der Öffentlichkeit äußert, werden als Organ bezeichnet. Außerdem gibt es auch in und an unserem Körper Organe. Zum einen die Sinnesorgane, mit denen wir unsere Umwelt wahrnehmen: die Augen, die Ohren, die Zunge, die Haut und die Nase. Zum anderen die sogenannten inneren Organe, wie etwa das Herz, die Lunge, die Leber, der Magen oder die Nieren. Ohne diese inneren Organe würde unser Körper nicht funktionieren und nicht überleben. Selbst wenn nur eines von ihnen krank wird und nicht mehr arbeiten kann, ist das Leben des Menschen bedroht.
Organspende
Ein Organspende-Ausweis zeigt, ob jemand bereit ist, nach seinem Tod seine Organe zu spenden oder nicht
Manchmal können kranke Organe durch Medikamente ersetzt werden – zumindest eine Zeit lang. Oft kann der Mensch aber nur überleben, wenn er ein neues, gesundes Organ bekommt. Und dieses neue Organ, muss von einem anderen Menschen gespendet werden. Da aber jeder Mensch seine Organe benötigt, kann er sie erst spenden, wenn er selbst tot ist. Wenn zum Beispiel ein gesunder Mensch, bei einem Unfall stirbt, sind seine Organe vielleicht noch voll funktionsfähig und können einem anderen Menschen das Leben retten. Eine Niere kann sogar zu Lebzeiten gespendet werden, da jeder Mensch zwei Nieren hat und der Körper auch mit nur einer funktionierenden Niere überleben kann.
Transplantation
Eine Organtransplantation – also eine Verpflanzung von einem Körper in einen anderen – kann aber erst stattfinden, wenn viele Voraussetzungen stimmen: Zum einen muss das Organ, das verpflanzt wird, gesund sein. Außerdem muss der Spender sein Einverständnis zu einer Organspende gegeben haben – dafür gibt es zum Beispiel Organspende-Ausweise, die man in jeder Apotheke bekommt. Gibt es dieses Einverständnis nicht – aber auch keine klare Ablehnung – dann müssen die Angehörigen entscheiden, ob dem Toten die Organe entnommen werden dürfen. Für viele Menschen ist dies eine sehr schwierige Entscheidung, weil sie unmittelbar nach dem Tod eines geliebten Menschen getroffen werden muss.
Hirntod
Es warten rund drei mal so viele Menschen auf ein neues Organ, wie es Spenderorgane gibt
Eine Entnahme der Organe ist aber nur zu einem bestimmten Zeitpunkt möglich. Nämlich dann, wenn das Gehirn nicht mehr funktioniert, sein Herz und seine Atmung aber durch Maschinen noch aufrecht erhalten werden können. Dieser Zustand wird auch 'Hirntod' genannt. Bei einem hirntoten Menschen sind die Organe noch funktionsfähig. Ein Herz, das aufgehört hat zu schlagen, kann nämlich nicht mehr transplantiert werden. In Deutschland gibt es viel mehr Menschen, die ein neues Organ benötigen, als es Spenderorgane gibt – insgesamt rund drei mal so viele.
Stand: 22.11.2019, 14:14 Uhr