Pressefreiheit bedeutet, dass die Presse frei ihre Arbeit machen darf. Die Presse – das sind zum Beispiel Journalistinnen und Journalisten, die fürs Fernsehen, fürs Radio, für Zeitungen oder fürs Internet arbeiten. Das Wort ‚Presse‘ kommt von der Druckerpresse, mit der früher Bücher und Zeitungen gedruckt wurden.
Dank der Pressefreiheit dürfen Journalist:innen in Deutschland über alle Themen berichten, die sie wichtig finden. Sie dürfen frei recherchieren und sich Informationen beschaffen. Wenn ein:e Journalist:in zum Beispiel bei einer Behörde wie dem Schulministerium anruft, muss das Ministerium ihm oder ihr Auskunft geben.
Artikel 5 im Grundgesetz
Die Pressefreiheit ist im Grundgesetz in Artikel 5 geregelt. Da steht: „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten…. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Ein Zensur findet nicht statt.“ Jede:r in Deutschland darf also frei seine oder ihre Meinung sagen – auch Journalist:innen. Wenn sie mit einer Entscheidung von Politiker:innen nicht einverstanden sind, dürfen sie das zum Beispiel im Fernsehen sagen oder in der Zeitung schreiben. Politiker:innen dürfen das nicht verbieten und Journalist:innen auch nicht dafür bestrafen. Denn das wäre dann ‚Zensur‘, und die ist eben verboten. Dass die Presse in Deutschland unabhängig berichten kann, ist sehr wichtig, denn die Medien haben eine wichtige Funktion in einem demokratischen Land: Ihre Aufgabe ist es, den Politiker:innen und anderen wichtigen Personen in Deutschland auf die Finger zu schauen. Wenn Politiker:innen zum Beispiel einen Fehler machen, ist es wichtig, dass Journalist:innen darüber berichten, denn nur so erfahren die Menschen davon. Weil es in Deutschland sehr viele verschiedene Fernsehsender und Zeitungen gibt, kann sich jeder gut informieren und dann selbst eine Meinung bilden.
Pressefreiheit im Dritten Reich
Die Pressefreiheit, die wir heute kennen, war in Deutschland nicht immer selbstverständlich. Im Dritten Reich konnte es sehr gefährlich sein, seine Meinung zu äußern. Damals waren die Nationalsozialisten unter Adolf Hitler an der Macht. Wer öffentlich etwas gegen Hitler sagte, der wurde bestraft und verhaftet. Zeitungen und Radiosender durften nur noch das schreiben und veröffentlichen, was die Nationalsozialisten ihnen vorschrieben.
Pressefreiheit in anderen Ländern
In manchen Ländern der Welt dürfen Journalist:innen auch heute noch nicht frei berichten. In China zum Beispiel wird die Presse vom Staat ganz genau überwacht. Politiker:innen entscheiden, worüber Journalist:innen berichten dürfen und worüber nicht. Oft lassen sie Journalist:innen verhaften und ins Gefängnis stecken, wenn sie etwas schreiben, was der Regierung nicht passt. In Ländern, in denen keine Demokratie, sondern eine Diktatur herrscht, ist die Presse- und Meinungsfreiheit meistens sehr stark eingeschränkt.