Pressefreiheit

Journalisten dürfen schreiben, worüber sie wollen, aber sie dürfen natürlich nichts behaupten, was nicht stimmt. | Bildquelle: Ulrich Baumgarten / newspixx vario images

Pressefreiheit bedeutet, dass die Presse frei ihre Arbeit machen darf. Die Presse – das sind zum Beispiel Journalistinnen und Journalisten, die fürs Fernsehen, fürs Radio, für Zeitungen oder fürs Internet arbeiten. Das Wort "Presse" kommt von der Druckerpresse, mit der früher Bücher und Zeitungen gedruckt wurden.
Dank der Pressefreiheit dürfen Journalistinnen und Journalisten in Deutschland über alle Themen berichten, die sie wichtig finden. Sie dürfen frei recherchieren und sich Informationen beschaffen. Wenn Journalisten zum Beispiel bei einer Behörde wie dem Schulministerium anrufen, muss das Ministerium ihnen Auskunft geben.

Artikel 5 im Grundgesetz

Das Grundgesetz ist das wichtigste Gesetzbuch in Deutschland und gilt seit dem 23. Mai 1949. | Bildquelle: imago/Steinach

Die Pressefreiheit ist im Grundgesetz in Artikel 5 geregelt. Da steht: „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten [...] Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Ein Zensur findet nicht statt.“ Jeder in Deutschland darf also frei seine Meinung sagen – auch Journalistinnen und Journalisten. Wenn sie mit einer Entscheidung von Politikern nicht einverstanden sind, dürfen sie das zum Beispiel im Fernsehen sagen oder in der Zeitung schreiben. Politiker dürfen das nicht verbieten und Journalisten auch nicht dafür bestrafen. Denn das wäre dann "Zensur", und die ist eben verboten. Dass die Presse in Deutschland unabhängig berichten kann, ist sehr wichtig, denn die Medien haben eine besondere Funktion in einem demokratischen Land: Ihre Aufgabe ist es, den Politikern und anderen wichtigen Personen in Deutschland auf die Finger zu schauen. Wenn Politiker zum Beispiel einen Fehler machen, ist es wichtig, dass Journalisten darüber berichten, denn nur so erfahren die Menschen davon. Weil es in Deutschland sehr viele verschiedene Onlinemedien, Fernsehsender und Zeitungen gibt, kann sich jeder gut informieren und dann selbst eine Meinung bilden.

Pressefreiheit im Dritten Reich

Adolf Hitler war in Deutschland von 1933 bis 1945 an der Macht. | Bildquelle: imago stock & people

Die Pressefreiheit, die wir heute kennen, war in Deutschland nicht immer selbstverständlich. Im Dritten Reich konnte es sehr gefährlich sein, seine Meinung zu äußern. Damals waren die Nationalsozialisten unter Adolf Hitler an der Macht. Wer öffentlich etwas gegen Hitler sagte, der wurde bestraft und verhaftet. Zeitungen und Radiosender durften nur das schreiben und veröffentlichen, was die Nationalsozialisten ihnen vorschrieben.

Pressefreiheit in anderen Ländern

Jedes Jahr am 3. Mai wird der Welttag der Pressefreiheit gefeiert. Er soll zeigen, wie wichtig die Pressefreiheit ist. | Bildquelle: dpa/ Britta Pedersen

In manchen Ländern der Welt dürfen Journalistinnen und Journalisten auch heute noch nicht frei berichten. In China zum Beispiel wird die Presse vom Staat ganz genau überwacht. Politiker entscheiden, worüber Journalisten berichten dürfen und worüber nicht. Oft lassen sie Journalisten und Journalistinnen verhaften und ins Gefängnis stecken, wenn sie etwas schreiben, was der Regierung nicht passt. In Ländern, in denen keine Demokratie, sondern eine Diktatur herrscht, ist die Presse- und Meinungsfreiheit meistens sehr stark eingeschränkt.