Wenn es mehr Intensivpatient:innen als Intensivbetten gibt, müssen Mediziner:innen entscheiden, wer vorrangig behandelt wird.
‚Triage‘ ist ein französisches Wort und bedeutet übersetzt ‚Auswahl‘. In der Medizin spricht man von einer Triage, wenn Ärzt*innen und Pflegepersonal entscheiden müssen, welche Patient*innen sie zuerst behandeln.
In den Notaufnahmen von Krankenhäusern wird zum Beispiel täglich ‚triagiert‘. Menschen, die besonders schwer verletzt oder krank sind, werden zuerst behandelt. Auch wenn andere Patient*innen schon länger auf ihre Behandlung warten. Das Ziel ist, möglichst viele Leben zu retten.
Seit sich immer mehr Menschen mit dem Corona-Virus infizieren, steigt auch die Zahl der Corona-Patient*innen, die sehr krank werden und auf der Intensivstation behandelt werden müssen. In jedem Krankenhaus gibt es aber nur eine begrenzte Zahl an Intensivbetten.
In einer Situation, in der es mehr Intensivpatienten als Intensivbetten gibt, müssen Ärzt*innen und Klinikpersonal aber nicht alleine entscheiden, welcher Mensch behandelt wird und welcher nicht. Im so genannten Triage-System haben Wissenschaftler*innen Kriterien aufgeschrieben, nach denen die Mediziner*innen entscheiden sollen. Dazu gehören zum Beispiel die Fragen, wie schwer ein bestimmter Mensch erkrankt ist, oder ob er neben Covid-19 noch andere gesundheitliche Probleme hat. Ob jemand besonders viel verdient, einen wichtigen Beruf ausübt oder sich ehrenamtlich für andere einsetzt, darf bei der Entscheidung der Ärzt*innen keine Rolle spielen. Auch das Alter eines oder einer Patientin entscheidet nicht alleine darüber, ober er behandelt wird oder nicht.
In Deutschland mussten aufgrund von Corona bisher noch keine Triagen durchgeführt werden. Patienten und Patientinnen, die in einem Krankenhaus wegen Überlastung nicht behandelt werden können, werden zur Zeit in eine andere Klinik gebracht und dort behandelt.
Stand: 27.01.2021, 17:24 Uhr