Weltraumforschung

Die Milchstraße ist die Galaxie, in der sich unser Sonnensystem mit der Erde befindet. | Bildquelle: picture alliance/dpa

Das Weltall: Millionen von Sternen, Galaxien und Planeten, unendliche Weiten, die die Menschen schon immer faszinierten. Aber wie groß ist das Weltall genau? Gibt es Leben da draußen? Werden wir Menschen uns irgendwann auf dem Mond ansiedeln? Mit diesen und anderen Fragen befasst sich die Weltraumforschung. Zur Weltraumforschung gehören die Erkundung und Beobachtung des Alls sowie das Durchführen von Experimenten, die uns helfen, die Erde und das Universum besser zu verstehen.

Unbemannte Weltraumforschung

Die Sonde Mars Express erreichte den roten Planeten am 25. Dezember 2003. Ziel ihrer Mission war die Erforschung des Mars. | Bildquelle: ddp images/dapd

Der Hauptanteil der Weltraumforschung wird durch unbemannte Sonden ausgeführt. Sonden – eine Art Flugkörper – fliegen zum Beispiel zu Planeten oder Monden, um dort Fotos zu machen, Proben zu nehmen und alles genau zu untersuchen. Dank solcher Missionen wissen wir, dass es Wasser auf dem Mars gibt und dort Leben möglich wäre. Sonden können viele Aufgaben genauso gut oder sogar besser ausführen als Menschen und sie sind bedeutend billiger als der Einsatz von Astronaut:innen. Teil der unbemannten Weltraumforschung sind auch Weltraumteleskope, die zum Beispiel schwarze Löcher oder Sterne beobachten.

Bemannte Weltraumforschung

Der deutsche Astronaut Alexander Gerst hat von Mai bis November 2014 zahlreiche Experimente an Bord der ISS durchgeführt. | Bildquelle: dpa/Yuri Kochetkov

Sonden, Satelliten und Weltraumteleskope werden von Menschen von einem Kontrollzentrum auf der Erde aus gesteuert, denn niemand sitzt an Bord dieser Flugkörper. Bei der bemannten Weltraumforschung kommen dagegen Astronaut:innen im Weltall zum Einsatz. Angefangen hat die bemannte Weltraumforschung mit dem Russen Juri Gagarin. 1961 flog er als erster Mensch mit einem Raumschiff einmal um die Erde. Acht Jahre später, am 20. Juli 1969 landete das erste bemannte Raumschiff – die Apollo 11 – auf dem Mond. Das wichtigste Projekt der bemannten Weltraumforschung ist heute die ISS – die Internationale Raumstation. In einer Raumstation können mehrere Astronaut:innen für längere Zeit wohnen und arbeiten. Dank der Schwerelosigkeit im All haben die Männer und Frauen die Möglichkeit, viele wissenschaftliche Experimente zu machen, die auf der Erde nicht ohne weiteres durchgeführt werden können. Sie gucken zum Beispiel in welche Richtung eine Pflanze im All wächst. Oder sie beobachten, wie verschiedene Stoffe sich in der Schwerelosigkeit verhalten. Die Ergebnisse dieser Forschung werden auf der Erde ausgewertet und sollen zum Beispiel kranken Menschen auf der Erde helfen.

Spin-offs

Die Antibeschlagflüssigkeit für die Helminnenseite des Raumanzuges ist heute in jedem Autowischtuch zu finden. | Bildquelle: dpa

Der Begriff Spin-off bezeichnet etwas, das für einen bestimmten Zweck entwickelt wurde und irgendwann einen anderen, zusätzlichen Verwendungszweck erfüllt. Aus der Weltraumforschung gibt es sehr viele Spin-off-Beispiele! Taschenrechner, Akkubohrer, Fernsehsatelliten oder Kletterverschluss – all das sind Spion-offs, denn diese Dinge wurden zunächst für die Weltraumforschung entwickelt. Der Klettverschluss zum Beispiel wurde erfunden, damit Astronauten in der Schwerelosigkeit Gegenstände an der Wand festmachen können. Heute ist der Klettverschluss Teil von Jacken, Turnschuhen oder Taschen.