Jedes Jahr im Herbst machen sich weltweit Millionen Zugvögel auf die Reise in den Süden, um in wärmeren Ländern zu überwintern. Denn Kälte, Schnee und kürzere Tage führen dazu, dass die Nahrungssuche im Winter schwierig wird und sie zum Beispiel kaum noch Samen und Insekten finden. Im Frühjahr fliegen sie dann wieder zurück in den Norden.
Der lange Flug mancher Zugvogelarten ist sehr anstrengend und gefährlich. Um sich auszuruhen, machen einige Zugvogelarten zwischendurch kurze Pausen. Doch es gibt auch viele Vögel, die diese weite Reise nicht überleben. Vor Erschöpfung fallen sie tot vom Himmel, oder werden von Jäger:innen gefangen.
Kurzstrecken- und Langstreckenzieher
Zugvögel, die etwas mehr als tausend Kilometer fliegen, nennt man Kurzstreckenzieher - Denn für einen Zugvogel ist das eher eine kurze Strecke. Ein Beispiel hierfür sind die Kraniche. Sie fliegen im Normalfall von Skandinavien und Mitteleuropa bis nach Spanien. Die meisten Zugvögel, wie zum Beispiel der Weißstorch, der Kuckuck oder der Mauersegler, fliegen im Schnitt 10.000 Kilometer bis nach Afrika. Sie nennt man deshalb auch Langstreckenzieher.
Zugvögel orientieren sich an Sonne, Landschaft und magnetischen Wellen
Aber woher wissen Zugvögel eigentlich, wohin sie fliegen müssen, also wo Süden ist? Die Vögel, die tagsüber fliegen, orientieren sich unter anderem am Stand der Sonne. Und die, die in der Nacht ziehen, orientieren sich an den Sternen. Erfahrene Zugvögel merken sich ihren Weg aber auch anhand von Flüssen, Bergen und Autobahnen. Außerdem nutzen Vögel das Magnetfeld der Erde, genauso wie wir Menschen mit einem Kompass. Wissenschaftler:innen vermuten, dass die Tiere diese magnetischen Wellen sogar sehen können.