Übertourismus - Ein weltweites Problem

Auf Mallorca und den benachbarten Inseln leben etwa 1,2 Millionen Menschen. Pro Jahr werden sie von 18 Millionen Urlaubern besucht, 4,6 Millionen davon kommen aus Deutschland. Das führt nicht nur zu überfüllten Stränden. Die Mieten und die Kosten für Lebensmittel sind hoch. Immer wieder gibt es Probleme mit Lärm und betrunkenen Touristen.

Um sich gegen den Party-Tourismus zu wehren hat Mallorca mittlerweile das Trinken von Alkohol auf den Straßen und an den Stränden verboten. Das gilt unter anderem auch für die bei deutschen Touristen beliebte Feierzone am "Ballermann".

Und noch mal Spanien: Auch die katalanische Hauptstadt Barcelona erlebt einen Hype und extreme Besucherzahlen. Und auch hier sind viele Einheimische sauer. Sie fordern "Tourists go home". Bis zum Jahr 2029 will Barcelona alle Ferienwohnungen für Touristen innerhalb der Stadt abschaffen und so die Wohnungsnot bekämpfen.

Die kroatische Hafenstadt Dubrovnik war Drehort für die Fantasy-Serie "Game of Thrones". Seitdem kommen zusätzlich zu den "normalen" Touristen so viele Serienfans in die Stadt, dass für die Einwohner ein normales Leben kaum noch möglich ist.

Unter anderem mit Reisebussen kommen viele Tagestouristen nach Dubrovnik. Die Stadt versucht daher seit Jahren, den Tourismus einzudämmen. Die Zahl der Kreuzfahrtschiffe, die pro Tag anlegen dürfen wurde begrenzt. Neue Verbote erschweren es, Touristenapartments in der Stadt anzubieten.

Stau am höchsten Berg der Welt. Jedes Jahr strömen mehr Bergsteiger zum Gipfel des Mount Everest. Das hat Konsequenzen.

In den Camps, in denen die Bergsteiger übernachten, wurden tonnenweise Müll, Zelte und Sauerstoffflaschen zurück gelassen. Mittlerweile kümmert sich die nepalesische Regierung um den Abtransport. Neue Regeln und ein gewachsenes Umweltbewusstsein haben dazu geführt, dass sich in der letzten Zeit weniger Müll angesammelt hat.

Auch an Deutschlands höchstem Gipfel, der Zugspitze, kommt es immer wieder zu langen Schlangen beim Aufstieg.

Übertourismus ist kein europäisches Problem. Weltweit kämpfen Städte oder Regionen mit dem Touristenansturm. In Japan sind das vor allem die Städte Tokyo und Kyoto.

Japans Regierung hat mittlerweile konkrete Pläne entwickelt, mit deren Hilfe die Touristenströme besser über das ganze Land verteilt werden sollen.

Diese traumhafte Buch in Thailand war im Jahr 2000 die Kulisse für den Film "The Beach" mit Leonardo di Caprio. Seitdem wollen viele Menschen den traumhaften Strand sehen. Bis zu 7.000 pro Tag. Mit verheerenden Folgen: Die zahlreichen Ausflugsboote und Abwässer der Hotels haben die Korallenwelt schwer beschädigt. Rücksichtslose Touristen hinterließen Massen von Plastikmüll.

Um der Natur die Möglichkeit zu geben sich wieder zu erholen, wurde die Bucht mehrfach für Besucher gesperrt. Im Jahr 2022 durften nach drei Jahren erstmals wieder Touristen an den Strand. An dem Hype um die Maya Bay und den entsprechenden Besucherströmen hat das nichts geändert. Ende Juli 2024 wurde die Bucht erneut für zwei Monate gesperrt. Die Behörden hoffen, so ein drohendes Korallensterben aufhalten zu können.