Lieber Dr. Mo,
neulich in Ihrer Praxis, haben Sie meinen Kopf nach Läusen durchsucht und glücklicherweise keine gefunden. Zuhause habe ich dann selber noch mal im Spiegel nachgeschaut und tatsächlich sind keine Krabbelviecher zu finden. Trotzdem habe ich mich gefragt, warum Läuse unsere Köpfe eigentlich so gerne mögen und wie sie überhaupt dorthin kommen. Können Sie mir das noch mal erklären?
Viele Grüße
Frank
Lieber Frank,
Kopfläuse lieben den Haarschopf des Menschen. Dort können sie sich so richtig einnisten und ihre Eier legen. Außerdem wandern sie gern von Kopf zu Kopf. Und das können sie ganz bequem, wenn Menschen nahe zusammen sitzen und sich ihre Haare berühren.
Deshalb tauchen Läuse auch dort am häufigsten auf, wo viele Menschen eng zusammen sind, zum Beispiel in Schulen oder Kindergärten.
Wenn eine Laus einen Kopf erreicht hat, ist sie dort auch nicht mehr so schnell wegzukriegen. An den Enden ihrer sechs Beine hat sie nämlich Klauen, mit denen sie sich fest an ein paar Haare klammert. Auf dem Kopf findet sie dann alles, was sie zum Leben braucht
Das ist zum einen die Körperwärme des Menschen. Auf und um die Kopfhaut herum herrscht eine Temperatur von 32 Grad Celsius. Das ist ideal für eine Laus, um sich wohlzufühlen. Zum anderen kann die Laus dort bequem lebensnotwendige Nahrung aufnehmen.
Mit ihrem Rüssel sticht sie etwa alle zwei bis drei Stunden in die Kopfhaut und saugt Blut. Da die Laus aber so klein ist, merken wir Menschen meistens gar nichts davon. Sie ist im Schnitt gerade mal drei Milimeter lang.
Auf der Kopfhaut legt die Laus dann ihre Eier ab und die verkleben im Haar. Nach etwa sechs bis neun Tagen schlüpfen Larven, die nach drei Wochen ausgewachsene Läuse sind und wiederrum selber Eier legen. So können sich in sehr kurzer Zeit sehr viele Läuse auf einem Kopf einnisten, wenn sie nicht vorher als solche entlarvt und entsprechend behandelt werden.