Die meisten Menschen essen gerne Süßes. Zumindest mögen Menschen viel lieber Süßes als zum Beispiel Bitteres. Warum ist das so?
Um überhaupt etwas schmecken zu können, brauchen wir unsere Zunge. Auf ihr befinden sich Tausende Geschmacksknospen, mit deren Hilfe wir verschiedene Geschmäcker wahrnehmen können: süß, salzig, umami (das heißt „fleischig“), sauer und bitter. Immer wenn wir etwas essen, werden die Geschmacksknospen auf der Zunge gereizt und geben über Nervenbahnen Impulse an unser Gehirn weiter. Dort entscheidet sich, ob wir einen Geschmack mögen oder nicht.
Die Vorliebe für Süßes beginnt bereits vor der Geburt. Der Embryo ernährt sich in der Gebärmutter, indem er Fruchtwasser trinkt. Und ganz egal, was die Mutter isst, der Grundgeschmack von Fruchtwasser ist süß. Auch nach der Geburt bleibt es erst mal süß, wenn das Baby gestillt wird, denn auch Muttermilch schmeckt süß. Und daran sind die Geschmacksnerven des Babys ja auch schon gewöhnt. Die Vorliebe für Süßes ist uns also angeboren.
Schon unsere Vorfahren mochten gerne süße Nahrung. Sie signalisierte: Ich bin nicht giftig! Du kannst mich ruhig essen – ich bin gut verträglich! In der Natur ist es nämlich so, dass die allermeisten Giftstoffe bitter schmecken. Saure Geschmäcker hingegen deuten oft auf etwas Verdorbenes hin. Süß ist also ein Sicherheitsgeschmack. Außerdem lieferte der hohe Zucker- bzw. Kohlehydratanteil schnell viel Energie. Das war vor allem sinnvoll in Zeiten, als die Menschen noch auf die Jagd gingen und viele Fressfeinde hatten. Hatten sie süße Lebensmittel gegessen, hatten sie viel Energie, um lange jagen oder auch bei Bedarf schnell flüchten zu können.
Jagen oder flüchten müssen wir nicht mehr. Aber auch heute noch essen wir gerne Süßes. Und das ist in Maßen auch in Ordnung. Manche Menschen belohnen sich sogar mit einem Stück Schokolade, wenn sie etwas geleistet haben. Isst man Schokolade, werden im Gehirn Glückshormone ausgeschüttet…