Fledermäuse tun etwas, was sonst kein Tier tut: sie schlafen kopfüber! Für uns Menschen ist das undenkbar – uns würde schon nach kurzer Zeit das Blut in den Kopf schießen, und bequem ist das Kopfüberhängen auch nicht! Warum tun Fledermäuse das?
Und warum fallen sie nicht runter?
Die Fledermaus ist auf das Kopfüberhängen ziemlich gut eingestellt. In ihren Beinen gibt es nämlich eine besondere Vorrichtung: eine spezielle Sehne verläuft von der Kralle bis zum Knie. Und diese Sehne ist von einer Hülle umgeben, die mit winzigen Widerhaken besetzt ist.
Beugt die Fledermaus die Krallen (das tut sie, sobald sie sich irgendwo an der Decke festkrallt), rastet die Sehne an den Widerhaken ein. Für die Fledermaus funktioniert das Hängen also ohne Kraftaufwand. Es geschieht automatisch.
Auch ihr Blutkreislauf ist darauf eingestellt und pumpt das Blut problemlos aus dem Kopf zum Herzen zurück. So kann die Fledermaus entspannt kopfüber hängen, sich putzen und schlafen.
Manche Arten halten in dieser Position sogar Winterschlaf und hängen monatelang an der Decke. Und manche Fledermäuse hängen sogar noch an der Decke, wenn sie schon tot sind.
Warum Fledermäuse diesen luftigen Schlafplatz wählen, weiß man nicht so genau. Es gibt aber einige klare Vorteile: da Fledermäuse da oben die einzigen sind, gibt es kein Gerangel mit anderen Tieren um den Schlafplatz, und sie sind sicher vor Fressfeinden. Außerdem hat man einen tollen Überblick. Und sollte doch einmal Gefahr drohen, können die Fledermäuse einfach ohne großen Energieaufwand abhauen!