Die meisten Klugscheißer wissen, dass es ziemlich unangenehm ist, mit einer Brennnessel in Berührung zu kommen. Ihren Namen verdankt die Pflanze nämlich der Tatsache, dass es auf der Haut ganz schön brennt, wenn man sie anfasst. Schuld daran sind die so genannten Brennhaare, die überall am Stängel und an den Blättern der Pflanze sitzen und auf der Haut schmerzende Quaddeln hinterlassen. Das machen sie mit einem ausgeklügelten System:
Bei der leichtesten Berührung brechen nämlich die oberen Spitzen der Brennhaare ab. Der untere Teil, der noch am Stängel oder am Blatt sitzt, funktioniert jetzt wie eine winzige Spritze: er dringt sofort in die Haut ein und gibt eine besonders gemeine Flüssigkeit ab, in der unter anderem Ameisensäure enthalten ist. Dazu kommt, dass da, wo die spitzen, feinen Brennhaare in die Haut eingedrungen sind, eine kleine Verletzung entstanden ist. Und da hinein fließt nun diese beißende Flüssigkeit. Spätestens jetzt weiß man, woher die Brennnessel ihren Namen hat. AuAh!
Die Brennhaare haben aber eine wichtige Funktion: sie schützen die Pflanze davor, von großen Tieren gegessen zu werden. Habt ihr eine Brennnessel berührt, beißt am besten einen Moment die Zähne zusammen. Im Normalfall hören die Schmerzen nach einer Weile von ganz alleine auf. Es gibt aber auch ein Hausmittel: Breit-Wegerich. Der wächst fast überall und hilft gegen das Brennen: einfach ein Blatt anreißen oder quetschen und dann über die Quaddeln reiben. Bis 30 zählen… Und schon bald lässt der Schmerz nach.
Für Mutige und Pflanzenfreunde gibt's noch diesen Hinweis: Brennnesseln brennen nicht, wenn man von unten nach oben an ihnen entlang streicht. In dieser Richtung berührt brechen die Spitzen der Brennhaare nämlich nicht ab. Das tun sie nur, wenn man sie gegen den Strich - also von oben nach unten - berührt. Probiert's ruhig mal aus!