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Wann geht einem etwas durch die Lappen?

Durch die Lappen

Zunächst mal ist klar: Wenn einem etwas durch die Lappen gegangen ist, war man ziemlich knapp davor es zu bekommen, und dann hat es in letzter Minute doch nicht geklappt. Wenn man zum Beispiel Konzertkarten kaufen will und das Konzert ist wider Erwarten ausverkauft, sind einem die Karten "durch die Lappen gegangen". Nur - um welche Lappen handelt es sich hier eigentlich? Hat das vielleicht etwas mit Putzen und Hausarbeit zu tun?

Durch die Lappen

Nein! Diese Redensart kommt aus dem Bereich der Jagd. Früher jagten die Menschen Tiere, damit sie Fleisch zu essen hatten. Supermärkte gab es damals schließlich noch nicht. Aber das Wild war äußerst schwer zu fangen, und die Menschen entwickelten immer neue Waffen und Strategien, um darauf Jagd zu machen.

Durch die Lappen

Jahrhunderte später mussten die Menschen nicht mehr Jagd auf Tiere machen, um zu überleben. Sie fanden einfach Gefallen daran, das Wild aufzuspüren, zu überlisten und eine möglichst große Anzahl davon zu erlegen. So kamen im 16. Jahrhundert Fürsten auf die Idee, die Fluchtwege der Tiere einzuengen mit – ihr ahnt es – Lappen. Denn die Fürsten waren im Schießen nicht besonders geübt und wollten, dass ihnen das Wild im besten Falle direkt vor die Flinte läuft. In tagelanger Vorbereitung mussten Jagdhelfer das Gebiet mit Tüchern "einlappen".

Durch die Lappen

Das machten sie, indem sie in bestimmte Richtungen Stofflappen zwischen die Bäume hängten. Die fliehenden Wildtiere schreckten vor den wehenden Lappen zurück und wurden so in eine bestimmte Richtung getrieben – direkt vor die Flinten der Fürsten! Gelang es nun einem Tier durch das abgehängte Waldstück zu entfliehen, ging es den Jägern buchstäblich "durch die Lappen". Außerhalb des Jagdgebietes durfte es nämlich nicht geschossen werden und war somit gerettet.
Ah!

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