Im Laufe der Zeit haben sich im Tierreich verschiedene Methoden der Tarnung entwickelt. Das ist wichtig, um nicht von anderen Tieren gefressen zu werden, oder um selber ein besserer Jäger zu sein. Tarnung verschafft den Tieren, die sie anwenden, also einen großen Vorteil. Eine bestimmte Art der Tarnung ist die Mimese. Das kommt aus dem Griechischen und bedeutet täuschende Nachahmung. Bei der Mimese imitieren Tiere Teile ihrer Umgebung wie zum Beispiel Pflanzen, Steine oder den Meeresboden. Der Grund dafür ist, dass das Tier von Feinden nicht entdeckt werden will und gewissermaßen eins mit dem Hintergrund wird.
Die Gespenstschrecke sieht aus wie ein Laubblatt und wird deshalb auch zurecht "wandelndes Blatt" genannt. Sie wiegt sich sogar hin und her, um die Bewegung des Blattes zu imitieren. Sitzt eine Gespenstschrecke auf dem Ast eines Laubbaumes, ist sie so gut wie gar nicht zu sehen.
Die Spannerraupe sieht aus wie ein dünner Zweig und erst auf den dritten oder vierten Blick wie ein Tier. Auch sie ist auf einem Baum oder Strauch nicht zu sehen. Auch den Fetzenfisch kann man kaum von seiner Umgebung unterscheiden: seine Flossen sehen aus wie Algen und sind damit auf dem Meeresboden nur schwer zu erkennen.Eine etwas andre Art der Mimese nutzen die schwarzweiß gemusterten Zebras für sich: Ein einzelnes Zebra würde man auf der offenen Steppe sofort erkennen. Die Farben heben sich gut vom Hintergrund ab. Löwen oder andere Jäger könnten es sofort fixieren und angreifen. Aber in der Herde ist es fast unmöglich ein einzelnes Zebra zu erkennen, weil die Streifen mehrerer laufender Tiere dafür sorgen, dass die Umrisse verschwinden. Und das verwirrt den Löwen. Die auffällige Färbung der Zebras hat also in der Herde unschlagbare Vorteile. Sie ergibt ein unscharfes Bild, bei dem kein einzelnes Tier mehr auszumachen ist.
Eine weitere Form der Mimese ermöglicht es machen Tieren, die Farbe ihrer Umgebung wahrzunehmen. Kraken können das zum Beispiel. Auf dem Land ist der berühmteste Verwandlungskünstler das Chamäleon.
Bei der Mimese erkennt man meist erst bei genauem Hinsehen, dass sich ein Tier dahinter verbirgt. Ganz im Gegensatz zur Mimikry…