Eigentlich klingt die Idee bestechend logisch. Ist es in der Küche im Sommer zu heiß, kann man doch einfach mal die Kühlschranktür offen stehen lassen. Dann sollte sich das Zimmer doch herunterkühlen, oder?
Dazu muss man wissen, wie ein Kühlschrank funktioniert. Wenn uns zu warm wird, hilf es, wenn wir uns mit Wasser abkühlen. Dabei verdunstet das Wasser an der Hautoberfläche. Und zum Verdunsten braucht es Energie. Die nimmt es sich in Form von Wärme von unserem Körper. Das Ergebnis: die Haut kühlt ab, weil ihr durch die Verdunstung Wärme entzogen wird.
Nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert auch ein Kühlschrank. Allerdings fließt kein Wasser in seinen Leitungen, sondern Isobutan. Es hat die Eigenschaft, dass es schon bei ganz niedrigen Temperaturen verdampft – also seinen Zustand von flüssig zu gasförmig wechselt. Schon bei – 12 Grad wird es zu Gas. Und setzt man das gasförmige Isobutan unter Druck, wird es wieder flüssig.
Das flüssige Isobutan läuft also über Leitungen durch den Kühlraum. Ist es darin wärmer als – 12 Grad, wird das Isobutan zu Gas. Dabei nimmt es Energie in Form von Wärme auf. Diese Energie kommt aus dem Inneren des Kühlschranks, in dem es daraufhin kälter wird.
Hinten am Kühlschrank ist ein Kompressor. Der presst das Gas zusammen, wodurch es wieder flüssig wird. Jetzt wird es durch die Rohrschlange auf der Rückseite des Kühlschranks gepumpt.
Dabei gibt es die Wärme, die es im Kühlschrankinneren aufgenommen hat, wieder ab. Deshalb ist es hinten am Kühlschrank auch immer so warm. Und deshalb klappt es auch nicht, mit einem Kühlschrank das Zimmer zu kühlen.
Kühlschränke produzieren nämlich keine Kälte, sondern pumpen die Wärme aus dem Kühlschrank von innen nach außen. Je mehr der Kühlschrank kühlen muss, desto mehr Wärme gibt er auch nach außen ab.
Die Wärme bleibt also im Zimmer. Also lieber schnell die Kühlschranktür wieder schließen!