Im Winter, wenn es draußen sehr kalt ist, kann man seinen eigenen Atem sehen. Das liegt daran, dass unsere Atemluft warm und feucht ist, die Außentemperatur hingegen eiskalt. Kalte Luft kann viel weniger Feuchtigkeit aufnehmen als warme. Die Feuchtigkeit in unserer Atemluft, ist nichts anderes als gasförmiges Wasser.
Wenn wir ausatmen, trifft die feucht-warme Luft auf kalte. Die kalte Luft kann aber das gasförmige Wasser unserer Atemluft nicht vollständig aufnehmen. Deshalb beginnt das überschüssige Wasser zu kondensieren. Das heißt, es wird flüssig und wir können es sehen. Es bilden sich winzig kleine Wassertröpfchen, die wir als kurzen Nebelhauch wahrnehmen.
Was dahinter steckt:
Im Sommer ist die Außentemperatur so warm, dass sie unsere Atemfeuchtigkeit sehr gut aufnehmen kann. Im Winter aber, bei eisigen Temperaturen, kann sie nur sehr wenig dieser Feuchtigkeit speichern. Unsere Atemluft kühlt dann sehr schnell ab. Sie erreicht den sogenannten "Taupunkt" - das ist die Temperatur, bei der ein gasförmiger Stoff flüssig wird, also kondensiert.
Wie gut man die Atemluft im Winter sieht, hängt aber nicht nur von der Außentemperatur, sondern auch von der äußeren Luftfeuchtigkeit ab. Es gibt Tage, an denen es draußen sehr kalt und gleichzeitig sehr feucht ist. Dann kann die kalte Luft noch weniger Feuchtigkeit aus unserer Atemluft aufnehmen und noch mehr Wasser kondensiert. Man sieht die Luft, die wir ausatmen, besonders deutlich.
So bilden sich übrigens auch Wolken
Flüssiges Wasser wird gasförmig, wenn es verdunstet. An der Erdoberfläche verdunstet Wasser und steigt in der Luft auf. Die feuchte, aufsteigende Luft kühlt aber ab, je höher sie kommt. Und wenn sie den Taupunkt erreicht, kondensiert das Wasser darin. Es bilden sich Wolken!