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Alzheimer

Schwarz-Weiß Porträt von Alois Alzheimer.

Alois Alzheimer entdeckte die Vergessens-Krankheit.

Die Alzheimer-Krankheit ist nach ihrem Entdecker benannt: dem deutschen Nervenarzt Alois Alzheimer. Alzheimer hatte über Jahre eine Patientin betreut, deren Gedächtnis schnell schwächer wurde. Sie erinnerte sich nicht mehr an Dinge, die kurz zuvor passiert waren und bekam mit der Zeit immer weniger mit, was um sie herum geschah. Zum Schluss lebte sie ganz in ihrer eigenen Welt. Alois Alzheimer nahm an, dass die Ursache für diese Krankheit im Gehirn seiner Patientin zu finden sein müsste. Nach ihrem Tod im Jahr 1906 untersuchte er es und fand darin merkwürdige Ablagerungen. Heute weiß man, dass diese Ablagerungen typisch für die Alzheimer-Krankheit sind.
Alzheimer ist die häufigste Form von Demenz. Das ist ein Wort für eine ganze Reihe von Krankheiten, bei denen Patienten sich immer schlechter erinnern je älter sie werden. Derzeit leiden etwa 1,8 Millionen Menschen in Deutschland an einer Demenz – mehr als eine Million davon an Alzheimer. Alzheimer trifft vor allem ältere Menschen. Vor dem 60. Lebensjahr macht sich die Krankheit nur selten bemerkbar.

Nicht heilbar

Das menschliche Gehirn auf einer Kernspinhomographie-Aufnahme.

Unser Gehirn besteht aus vielen Milliarden Nervenzellen. Bei Alzheimer finden sich typische Ablagerungen an den Zellen.

Obwohl Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der ganzen Welt die Krankheit erforschen, ist ihre genaue Entstehung nach wie vor nicht bekannt. Viele Experten gehen heute davon aus, dass sich bei den Erkrankten Eiweißablagerungen im Gehirn bilden, die dazu führen, dass Nervenzellen absterben.
Was auch immer die Ursache ist, das Ergebnis bleibt das gleiche: Die Gehirnzellen sterben ab, das Gehirn geht sozusagen mehr und mehr kaputt. Das passiert langsam und schleichend, am Anfang merken die Betroffenen es gar nicht. Wenn sie dann die ersten Zeichen der Krankheit bemerken und die Alzheimer-Kranken zum Arzt gehen, ist das Gehirn oft schon stark geschädigt. Medikamente können die Krankheit für eine kurze Weile verzögern, heilen können sie sie nicht.

Vergesslichkeit als erstes Anzeichen

Hand hält Schlüsselbund mit Zettel, Aufschrift: Ich wohne in der Mittelstraße 7.

Viele Alzheimer-Kranke merken am Anfang der Krankheit, dass sie immer vergesslicher werden und versuchen sich vorzubereiten, zum Beispiel mit Notizzetteln.

Mal die Schlüssel verlegen oder einen Namen vergessen – diese Art von Vergesslichkeit ist normal. Doch Alzheimer-Kranke vergessen immer häufiger Dinge, die sie ganz bewusst erlebt haben und die nur kurz zurückliegen, zum Beispiel ein Gespräch mit Familienangehörigen. Wenn dieses Kurzzeitgedächtnis deutlich schlechter wird, ist das oft das erste Anzeichen von Alzheimer. Häufig fallen den Betroffenen auch Worte nicht mehr ein und sie können nicht mehr so gut nachdenken oder etwas planen.
Am Anfang bemerken die Kranken oft ganz bewusst, dass sie etwas vergessen. Zum Beispiel, wenn Leute von Dingen sprechen, an die die Betroffenen sich nicht erinnern können. Sie geraten immer wieder in peinliche Situationen, wenn ihnen zum Beispiel Namen nicht mehr einfallen. Vielen Betroffenen macht das Angst, manche werden davon traurig oder wütend.

Kranke brauchen immer mehr Hilfe

Demenzkranker Mann liegt im Bett, neben ihm stehen ein Hund und eine Frau.

Je weiter Alzheimer voranschreitet, desto mehr Hilfe brauchen die Kranken.

Wenn die Krankheit weiter fortschreitet, vergessen die Kranken irgendwann, dass sie vergessen. Sie verlieren immer mehr Fähigkeiten. Nun lässt auch die Erinnerung an Dinge nach, die länger zurück liegen. Manchmal wissen die Kranken nicht mehr, wofür bestimmte Gegenstände da sind, zum Beispiel ein Löffel. Sie erkennen manchmal auch vertraute Menschen nicht wieder oder wissen nicht mehr, wo sie wohnen und wie sie nach Hause kommen.
Die Kranken brauchen immer mehr Hilfe um alltägliche Aufgaben zu meistern, zum Beispiel einkaufen oder sich waschen. Auch ihr Charakter und Verhalten verändert sich. Viele werden extrem unruhig und laufen ständig auf und ab. Wenn Alzheimer sehr weit fortgeschritten ist, können die Patienten sich dagegen kaum noch bewegen und werden komplett pflegebedürftig. Dieser Krankheitsverlauf ist nicht nur für die Betroffenen sehr schwer, sondern auch für die Angehörigen, die einen geliebten Menschen mehr und mehr verlieren.

Stand: 13.02.2024, 12:59 Uhr

Lexikonlinks

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