Wer darf angeln?
Bei der Fischerprüfung müssen die angehenden Angler viele Fragen über Fisch- und Gewässerkunde, Tierschutz und Fischereigesetz beantworten können.
In Deutschland muss man einen Fischereischein haben, um selbstständig angeln zu dürfen. Diesen Schein bekommt man, wenn man die staatliche Fischerprüfung bestanden hat. In den meisten Bundesländern muss man dafür 14 Jahre alt sein. Als Kind darf man nur in Begleitung eines Volljährigen mit Fischereischein angeln. Ab dem 10. Geburtstag kann man dann in fast allen Bundesländern einen Jugendfischereischein machen.
Angeln und Umwelt
Fische, die man nicht angeln darf, müssen direkt zurück ins Wasser gesetzt werden.
Fische sind Wirbeltiere und werden durch das Tierschutzgesetz §17 geschützt. Darin steht: „Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet oder einem Wirbeltier […] Schmerzen oder Leiden zufügt.“ Als „vernünftiger Grund“ Fische zu fangen zählt z.B., sie zu essen. Außerdem gibt es Schonzeiten und Schonmaße. Das heißt Fische, die laichen oder noch nicht groß genug sind, müssen sofort wieder zurück ins Wasser gesetzt werden.
Tierschützer kritisieren das Angeln trotzdem. Sie sagen, Fische töten sollte kein Hobby sein. Außerdem gibt es Angler, die möglichst große Fische fangen nur um dann ein Foto mit ihnen zu machen. Auch das sogenannte Anfüttern steht in der Kritik. Angler dürfen nämlich Futter ins Wasser werfen, um Fische anzulocken. An beliebten Angelstellen kann das viele Futter das Wasser verschmutzen.
Angler müssen darauf achten, dass der Fischbestand durch das Angeln nicht durcheinander gerät und können z.B. extra gezüchtete Fische ins Wasser setzten. Manchmal werden dabei aber fremden Arten oder zu viele Fische einer bestimmten Art nachgesetzt. Das kann das natürliche Gleichgewicht von Seen und Flüssen stören.
Angler tun aber auch viel für die Umwelt. Sie pflegen die Gewässerufer, sammeln Müll auf oder führen Wiederansiedlungsprojekte von heimischen Fischerarten durch. Viele Angelvereine führen auch Naturschutzprojekte durch und kontrollieren zum Beispiel die Wasserqualität von Seen und Flüssen.