Die Kegelrobbe war in Deutschland lange Zeit ausgestorben. Dass es die Tiere wieder hier gibt, ist dem Artenschutz zu verdanken
Auf unserer Erde leben viele Millionen Tier- und Pflanzenarten. Der Artenschutz hat die Aufgabe, die Vielfalt an Tieren und Pflanzen auf der Welt zu bewahren und ihre Lebensräume zu schützen. Das ist auch nötig, denn viele von ihnen sind bedroht. Alleine in Deutschland sind über 30 Prozent der einheimischen Tier- und auch der Pflanzenarten gefährdet. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass weltweit jeden Tag zwischen 130 und 150 Tier- und Pflanzenarten aussterben. Zeiten, in denen besonders viele Arten gestorben sind, hat es in der Geschichte der Erde schon immer gegeben. Grund dafür waren zum Beispiel Naturkatastrophen. Der Hauptschuldige ist jedoch mittlerweile der Mensch.
Gefährdete Arten stehen auf der Roten Liste
Neben der internationalen Roten Liste haben die Länder auch ihre eigenen Listen. Auf der deutschen Roten Liste steht zum Beispiel der Wolf. Er ist allerdings nicht mehr vom Aussterben bedroht
Das komplette Aussterben einer Art lässt sich nicht mehr rückgängig machen und bedeutet große Risiken für das Gleichgewicht der Natur. Denn jede Tier- oder Pflanzenart erfüllt eine spezielle Aufgabe. Um das Artensterben aufzuhalten, ist es wichtig zu wissen, welche Arten genau gefährdet sind. Diese fasst die Weltnaturschutzunion IUCN dann in der sogenannten Roten Liste der weltweit bedrohten Tiere und Pflanzen zusammen. Dazu werden rund 105.000 Tier- und Pflanzenarten nach strengen wissenschaftlichen Kriterien untersucht und bewertet. Die Rote Liste aus dem Jahr 2023 mehr als 44.000 Arten als gefährdet ein. Diese Zahl hat sich seit dem Jahr 2000 mehr als verdoppelt. Da man nur einen sehr kleinen Teil der bekannten Arten untersuchen konnte, ist die Zahl in Wirklichkeit noch viel höher.
Welche genauen Maßnahmen umfasst der Artenschutz?
Eine der zentralen Aufgaben des Artenschutzes ist es, die Lebensräume von Tieren und Pflanzen zu erhalten und zu schützen. Beispielsweise muss verhindert werden, dass diese durch Umweltgifte zerstört werden. Außerdem sollen bedrohte Arten vor Ausbeutung durch Jagd und Übernutzung geschützt werden. Das heißt: Der Mensch darf sich nicht mehr aus der Natur nehmen als nachwächst. Auch die große Nachfrage nach Produkten wie Pelzen, Elfenbein, Leder, Holz oder exotischen Lebensmitteln stellt eine große Gefahr für die Artenvielfalt dar.
Elfenbein aus Elefanten-Stoßzähnen ist sehr begehrt . Deshalb hat man die Tiere seit Urzeiten gejagt
Deshalb haben Politiker 1973 im sogenannten Washingtoner Artenschutzübereinkommen spezielle Regeln festgelegt, um gefährdete Tier- und Pflanzenarten zu beschützen. Das Abkommen kontrolliert und beschränkt den Handel von knapp 6.000 Tierarten und knapp 33.000 Pflanzenarten, unter anderem von Elefanten, Tigern, Schildkröten und Orchideen. Momentan haben sich 184 Länder dazu verpflichtet die Regeln des Abkommens einzuhalten, die Bundesrepublik Deutschland gehört auch dazu.
Beim Artenschutz kann jeder mitmachen
Die Schlüsselblume ist eine wichtige Heilpflanze - auch sie ist stark gefährdet
Schon mit kleinen Dingen kann jeder beim Artenschutz mithelfen. Zum Beispiel schützt man Flüsse und Seen, wenn man Reinigungs- und Waschmittel sparsam benutzt. Beim Einkaufen sollte man zu Produkten mit wenig oder sogar keiner Verpackung greifen, damit nicht so viel Müll entsteht. Zum Beispiel ist ein Thermobecher eine gute Alternative zu Pappbechern. Wer vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigt, spart nicht nur Geld, sondern trägt zum Klima- und damit auch zum Artenschutz bei. Der Klimawandel wird nämlich in Zukunft eines der größten Probleme für die Artenvielfalt und das Gleichgewicht der Natur darstellen.
Stand: 07.05.2024, 13:12 Uhr