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Kitzrettung

Reh säugt zwei Kitze.

Rehweibchen, Ricken genannt, bekommen meistens zwei Kitze.

Immer im Frühsommer ist es so weit: Tausende junge Rehe, sogenannte Kitze, werden in ganz Deutschland geboren. Nach der Geburt versteckt die Reh-Mutter ihr Junges zum Schutz vor Feinden häufig im hohen Gras und besucht ihr Kitz nur ab und zu, um sich kurz zu kümmern oder es an einen anderen Ort zu bringen. Um tierische Feinde, wie Füchse, Luchse und Greifvögel fernzuhalten, ist das eine gute Methode. Vor uns Menschen schützt es die Kitze aber leider nicht – ganz im Gegenteil.

Gefahr für die kleinen Kitze

Rehkitz liegt in Gras.

Tierische Feinde übersehen Kitze leicht, wenn diese sich ins Gras drücken.

Die ersten Lebenswochen der Kitze fallen nämlich genau mit der besten Zeit für die Heuernte zusammen. Dann fahren viele Landwirte mit ihren Mähmaschinen über die Wiesen. Von ihren Fahrersitzen können sie die Kitze im Gras meist nicht sehen, denn bei nahender Gefahr verfallen ganz junge Kitze in einen uralten, angeborenen „Drück-Instinkt“. Das heißt, sie flüchten nicht, sondern drücken sich ganz dicht auf den Boden und warten, bis der Feind wieder abgezogen ist. Der Mähmaschine können sie dann aber nicht mehr entkommen. So sterben jedes Jahr rund 100.000 Kitze.

Kitzretter im Einsatz

Hände in Handschuhen halten Rehkitz, das in Pflanzenstengeln eingepackt ist.

Bei der Kitzrettung können auch Kinder und Jugendliche mit anpacken – jede Hilfe ist willkommen!

Natürlich wollen auch die Landwirte nicht, dass Kitze sterben. Überfahren sie eines mit ihrer Mähmaschine, können sie dafür sogar bestraft werden. Um Kitze rechtzeitig von den Wiesen zu holen, sind zur Mahdzeit in vielen Gegenden Deutschlands Kitzretter im Einsatz. Sie werden von einigen Landwirten informiert, bevor die eine Wiese mähen wollen. Manche Kitzretter laufen die Wiesen systematisch ab und suchen so nach Kitzen. Andere benutzen Kameradrohnen und versuchen aus der Luft, Kitze im Gras zu erspähen. Haben die Retter eins entdeckt, tragen sie es behutsam aus der Wiese. Dabei müssen sie sich mit Handschuhen und dicken Grasbüscheln ausrüsten, damit kein menschlicher Geruch auf die Tiere gelangt. Meist legen sie das Kitz dann einige Meter von der Wiese entfernt ab, so dass es von seiner Mutter gefunden werden kann.

Stand: 05.06.2021, 15:07 Uhr

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