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Dalai Lama

Der Dalai Lama lächelt in die Kamera

2011 trat der 14. Dalai Lama von allen politischen Aufgaben zurück. Er ist aber weiterhin das geistige Oberhaupt Tibets und ein Vorbild für viele Buddhisten.

Dalai Lama ist ein Titel, der übersetzt 'Ozeangleicher Lehrer' oder 'Ozean der Weisheit' bedeutet. Das heißt: Wer diesen Titel trägt, ist ein besonders kluger Mann, der so viel Wissen in seinem Kopf hat, wie der Ozean Wasser. Seine Hauptaufgabe ist es, die Ziele und Werte des Buddhismus zu bewahren und seine Religion auf der ganzen Welt zu vertreten. Gleichzeitig ist der Dalai Lama aber auch das politische Oberhaupt Tibets.

Buddhisten glauben an die Wiedergeburt

Buddhistischer Mönch meditiert in einem dunklen Raum

Buddhisten, wie dieser Mönch, glauben an die Wiedergeburt

Der Dalai Lama wird nicht gewählt. Die Buddhisten glauben, dass alle Menschen und Tiere nach ihrem Tod wiedergeboren werden. Und wenn ein Dalai Lama stirbt, denken sie, dass auch er als Kind wiedergeboren wird. Und dieses Kind wird dann der nächste Dalai Lama. Vor dem jetzigen Dalai Lama gab es schon 13 andere. Der heutige 14. Dalai Lama wurde in Tibet geboren, einem Land in Asien, in dem früher fast nur Buddhisten lebten. Und hier wurde er auch entdeckt – zumindest sagt das eine Legende.

Die Legende von der Entdeckung des 14. Dalai Lama

Nachdem der 13. Dalai Lama gestorben war, soll einem buddhistischer Mönch ein wichtiges Bild erschienen sein: Im Wasser eines Sees sah er ein Kloster mit türkis-goldenen Dachziegeln und ein kleines Kind – den wiedergeborenen 13. Dalai Lama. Daraufhin machten sich einige Mönche auf die Suche nach dem Kind. Sie reisten durch das ganze Land, bis sie endlich das Kloster mit den bunten Ziegeln fanden. Und in der Nähe fanden sie auch einen kleinen Jungen namens Lhamo, der genauso aussah, wie ihn der Mönch am See gesehen hatte.

Lhamo kannte auf unerklärliche Weise die Namen der Mönche und wusste, woher sie kamen, obwohl sie einander noch nie zuvor begegnet waren. Um ganz sicher zu sein, dass der Junge tatsächlich der war, den sie suchten, machten die Mönche einen Test mit ihm: Sie vermischten Sachen des verstorbenen Dalai Lama mit anderen Gegenständen und zeigten sie dem Jungen. Lhamo zeigte ohne zu zögern auf die Sachen des Dalai Lama und da waren sich die Mönche sicher: Lhamo war die Wiedergeburt des verstorbenen Dalai Lama und damit auch sein Nachfolger.

Aus Lhamo wird Tenzin Gyatso

1940, als Lhamo vier Jahre alt war, wurde er offiziell zum 14. Dalai Lama ernannt. Damit wurde er Oberhaupt von hunderttausenden von Buddhisten und gleichzeitig künftiger König von Tibet. Damals bekam er auch einen neuen Namen: Jetsun Jamphel Ngawang Lobsang Yeshe Tenzin Gyatso. Meistens wird aber nur die Kurzform Tenzin Gyatso benutzt.

Flucht aus seinem Heimatland

Der junge Dalai Lama mit 24 Jahren

Mit 24 Jahren musste der Dalai Lama seine Heimat verlassen

Als er 15 Jahre alt war, fielen Soldaten des Nachbarlandes China in Tibet ein. Die Lage wurde immer bedrohlicher und der Dalai Lama wurde früher als geplant – nämlich schon mit 16 Jahren – zum König von Tibet ernannt. Er versuchte, mit den chinesischen Politikern Frieden zu schließen. Doch er hatte keinen Erfolg. Der Konflikt wurde so gefährlich, dass der Dalai Lama mit 24 Jahren aus Tibet floh. Seitdem lebt er in Indien. Und von dort aus bereist er die ganze Welt, um sich für die Rechte der Tibeter einzusetzen und den Buddhismus zu vertreten.

Stand: 18.02.2021, 18:54 Uhr

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