Elektroschrott

In den 1990er Jahren wurden Computer durchschnittlich sieben Jahre lang genutzt. Heute werden sie häufig schon nach zwei Jahren durch ein neues Gerät ersetzt. | Bildquelle: Zentralbild

Unter Elektroschrott versteht man weggeworfene Elektrogeräte, wie zum Beispiel Fernseher oder Computer. Weil immer mehr Elektrogeräte gekauft werden, gibt es auch immer mehr Elektroschrott. Viele Geräte, wie zum Beispiel Handys, werden immer schneller durch neue ersetzt. Das liegt daran, dass es oft günstiger ist, sich ein neues Gerät zu kaufen, als ein kaputtes reparieren zu lassen. Viele Menschen kaufen sich aber auch neue Geräte, obwohl ihr altes noch funktioniert. Zum Beispiel, weil das neuste Handy etwas größer ist, oder einfach schöner aussieht.

Elektroschrott besteht aus vielen verschiedenen Materialien

Recycling ist teuer, da alle unterschiedlichen Materialien von einander getrennt werden müssen. | Bildquelle: picture-alliance/ dpa

Die meisten Elektrogeräte bestehen aus hunderten verschiedenen Bauteilen. Neben wertvollen Rohstoffen, wie zum Beispiel Silber, werden bei der Herstellung auch giftige Chemikalien und Schadstoffe, wie Quecksilber oder Blei, verwendet. Die Chemikalien können die Umwelt verschmutzen und sind schädlich für die Gesundheit. Darum muss Elektroschrott richtig entsorgt und wiederverwertet werden. Weil die Entsorgung der vielen verschiedenen Stoffe sehr aufwändig ist, kostet sie auch viel Geld.

Elektroschrott wird in arme Länder verschifft

Ein Teil des Elektroschrotts, der in Deutschland entsteht, wird nicht hier entsorgt. Obwohl der Verkauf von Elektroschrott an Länder außerhalb der Europäischen Union verboten ist, landen jedes Jahr viele tausend Tonnen aus Deutschland und anderen Staaten in Asien, Afrika und Südamerika. In den meisten armen Ländern kann der Elektroschrott aber nicht richtig entsorgt werden, weil es keine Recyclinghöfe gibt. Die Elektrogeräte landen häufig auf riesigen Müllkippen und werden von den Menschen, die dort leben, auseinandergebaut. Sie versuchen, an die wertvollen Rohstoffe in den Geräten zu kommen, um sie dann zu verkaufen.

Auf den Müllhalden in Afrika zerlegen die Menschen Elektrogeräte ohne Schutzmasken oder Handschuhe. Dabei kommen sie auch mit giftigen Chemikalien in Berührung. | Bildquelle: picture-alliance/ dpa

Dabei kommen sie aber auch mit den giftigen Chemikalien in Berührung. Oft werden die Plastikteile der Geräte auf den Müllkippen verbrannt und bilden giftige Gase. Durch die Arbeit auf den Elektroschrott-Halden, können die Menschen schlimme Krankheiten bekommen. Besonders gefährlich und schädlich sind die Gase und die Chemikalien für die vielen Kinder, die auf den Halden arbeiten. Die Schwermetalle, der Rauch und die Abfälle zerstören außerdem die Umwelt. Die Luft, das Wasser und der Boden in der Nähe der Müllkippen werden vergiftet.

Wie können die Probleme gelöst werden?

In Deutschland gibt es viele Sammelstellen, bei denen man alte Elektrogeräte kostenlos abgeben kann. Dazu zählen auch die Wertstoffmobile | Bildquelle: picture alliance / Sueddeutsche

Je weniger Elektrogeräte gekauft werden, desto weniger Elektroschrott gibt es. Deshalb sollte jeder darauf achten, Geräte möglichst lange zu benutzen und sich genau überlegen, ob es zum Beispiel nötig ist, das neuste Handy zu besitzen. Alte Elektrogeräte, die nicht mehr repariert werden können, sollte man in Recyclinghöfen oder bei Händler:innen abgeben, damit sie fachgerecht entsorgt und wiederverwertet werden. Auch strengere Gesetze sind wichtig. Damit möglichst viele Elektrogeräte recycelt werden, hat die Europäische Union 2012 für ihre Mitgliedsländer neue Regeln festgelegt. Die Richtlinien sollen auch dabei helfen, den Handel mit Elektroschrott wirksamer zu bekämpfen. Händler:innen, die gebrauchte Geräte aus europäischen Ländern zum Beispiel nach Afrika verschicken möchten, müssen in Zukunft nachweisen, dass die Elektrogeräte funktionieren und kein Schrott sind.