Milch zählt in Deutschland zu den Grundnahrungsmitteln: Im Durchschnitt verzehrt jeder Deutsche rund 60 Liter davon pro Jahr. Dazu kommen Milchprodukte wie Käse, Joghurt, Butter und Sahne. Die Kühe, die die Milch geben, produzieren sie wie alle Säugetiere eigentlich als Muttermilch für den eigenen Nachwuchs. Es sind also ausschließlich weibliche Rinder, die Milch geben, und auch das nur dann, wenn sie Kälbchen haben. Damit sie immer weiter Milch geben, werden Milchkühe daher andauernd geschwängert.
Milch als Billigware
Molkereien kaufen den Bauern die frische Milch ab. Sie verarbeiten sie und füllen sie ab, damit sie in die Geschäfte geliefert werden kann. Bauern klagen immer wieder darüber, dass die Milch zu billig verkauft wird und dass sie zu wenig Geld dafür bekommen. 2016 gab es eine besonders heftige Milchkrise: Damals gab es frische Vollmilch schon für rund 46 Cent im Supermarkt zu kaufen. Die Molkereien zahlten den Bauern teilweise weniger als 20 Cent pro Liter Milch. Das war so niedrig wie noch nie und tausende Milchbauern mussten ihre Höfe schließen.
Zu viel Milch
Beim Milchpreis hängt vieles zusammen. Zum Beispiel, was der Kunde bereit ist, für die Milch auszugeben, wieviel die Geschäfte an die Molkereien zahlen und was diese am Ende an die Bauern mit ihren Kühen weitergeben. Ein wichtiger Faktor dabei ist auch, wieviel Milch die Bauern insgesamt produzieren. Schon seit langem liefern die Bauern in Deutschland zu viel Milch. Die Logik: Wenn sie wenig Geld für ihre Milch bekommen, müssen sie mehr davon verkaufen. Ein Überangebot an Milch sorgt aber für einen eher niedrigen Milchpreis.