Rechtsextremismus

Für den Begriff Rechtsextremismus gibt es keine allgemein gültige Definition. Es ist keine einheitliche Denkschule, sondern ein Gemisch unterschiedlicher Sichtweisen. Daher ist es nicht immer einfach Rechtsextremismus zu erkennen. Es gibt aber Anhaltspunkte für ein rechtsextremes Weltbild.

Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, kurz NSDAP, war eine rechtsextreme Partei, die von 1933 bis 1945 in Deutschland an der Macht war. | Bildquelle: akg-images

Für Rechtsextreme sind nicht alle Menschen gleich viel wert. Sie schreiben ihrem eigenen Volk sehr große Wichtigkeit zu und halten es anderen Völkern gegenüber für überlegen. Menschen mit anderer Hautfarbe, Herkunft oder bestimmten Religionen gehören für sie nicht in ihr Heimatland.. Rechtextreme wollen in der Regel keine vielfältige Gesellschaft mit unterschiedlichen Meinungen und Lebensentwürfen, sondern streben eine einheitliche Gemeinschaft an, in der die Menschen sich den Zielen und Ansichten eines starken Anführers unterordnen.

In liberalen Demokratien, wie wir sie in Deutschland haben, bestimmt die Bevölkerung in freien und fairen Wahlen, wer sie in Parlamenten und Regierungen vertreten soll. Außerdem gibt es Gewaltenteilung. Das heißt, die Macht ist auf verschiedene staatliche Organe verteilt. Dadurch können beispielsweise Regierungen nicht einfach entscheiden, was sie möchten, sondern unterliegen der Kontrolle von Gerichten und Parlamenten. Dieses System wird zu großen Teilen von Rechtsextremen abgelehnt. Rechtsextremismus ist also eine Gefahr für unsere Demokratie  – und für Menschen, die in den Augen der Rechtsextremen weniger wert sind. Um ihr Weltbild durchzusetzen, sind einige Rechtsextreme sogar bereit, Gewalt anzuwenden.

Rechts und rechtsextrem - ein Unterschied

Die politische Einteilung in rechts und links geht auf die Sitzordnung im französischen Parlament im 18. Jhd. zurück. (Damals sitzen links im Parlament diejenigen, die für Veränderungen sind, und rechts diejenigen, die wollen, dass alles so bleibt, wie es ist.) | Bildquelle: akg-images

Manche Menschen sagen anstelle des Wortes „rechtsextrem“ einfach kurz „rechts“. Allerdings besteht zwischen diesen Begriffen ein Unterschied. Ursprünglich bedeutet Rechtssein in der Politik nämlich, dass man sich eher traditionellen Werten verbunden fühlt und klare Regeln und Rangordnungen gut findet. Es wird als normal und richtig angesehen, dass es Unterschiede zwischen Menschen gibt, dass es also zum Beispiel Ärmere und Reichere gibt. Linke Politik setzt im Gegensatz dazu eher darauf, gesellschaftliche Unterschiede auszugleichen, etwa indem Reichtum umverteilt wird.

Die Begriffe „links“ und „rechts“ dienen allgemein zur Abgrenzung von politischen Positionen, Gruppen oder Parteien. Für Standpunkte zwischen „links“ und „rechts“ wird oft der Begriff „Mitte“ verwendet. Die sogenannte „Mitte“ ist politisch und in den Parlamenten in Deutschland durch große, demokratische Partien vertreten, die teilweise sowohl linke als auch rechte Politik vereinen. Damit möchten die Parteien aus der Mitte so viele Menschen wie möglich ansprechen. Dabei haben sie meist unterschiedliche Ideen oder Vorstellungen dazu, wie die Gesellschaft am besten verändert werden sollte. Wichtig ist, dass politische Ideen mit der Demokratie und der Verfassung, also dem obersten Gesetz in Deutschland, vereinbar sind. Verstößt eine politische Haltung gegen unsere demokratische Verfassung, spricht man von Extremismus.