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Sportschießen

Ein Sportschütze zielt mit einer Schnellfeuerpistole. Er trägt blaue Kopfhörer.

Beim Sportschießen gibt es viele verschiedene Disziplinen. Es wird mit Pistolen, Gewehren oder auch einem Bogen ausgeübt

Sportschießen ist eine so genannte „Präzisionssportart“. Denn es geht darum, ein Ziel mit einem Gegenstand möglichst genau (präzise) zu treffen. Für Sportschützen bedeutet es, dass sie mit einer Schusswaffe ihr Ziel treffen müssen. Dabei müssen sie bestimmte Regeln beachten. Es gibt beim Sportschießen viele unterschiedliche Disziplinen: Mit dem Bogen, einem Gewehr oder einer Pistole wird auf eine Zielscheibe geschossen. Diese wird auch „Ringscheibe“ genannt, denn meist sind Ringe auf ihr angeordnet. Die Ringe in der Mitte nennt man „das Schwarze“. Wird der kleinste Ring getroffen, bekommt der Schütze die höchstmögliche Punktzahl. Je nach Disziplin sind die Zielscheiben in unterschiedlichen Entfernungen aufgestellt. In einigen Wettbewerben wird stehend geschossen, in anderen kniend oder liegend. Manchmal gibt es auch eine bewegliche Zielscheibe. Diese nennt man „laufende Scheibe“.

Schützenvereine

Drei Männer und eine Frau auf der Siegerehrung bei einem Schützenfest. Alle tragen Medaillien.

Bei Schützenfesten treten die Sportler eines Vereins in verschiedenen Wettbewerben gegeneinander an

Sportschießen fordert vom Schützen volle Konzentration. Er darf sich nicht ablenken lassen und muss Kontrolle über alle seine Bewegungen haben. Lernen kann man das in Schützenvereinen. Davon gibt es in Deutschland eine ganze Menge – etwa 15.000. Im 19. Jahrhundert waren es oft Wehrverbände, in denen sich Bürger zusammen schlossen, um sich bei einer Bedrohung wehren zu können. Heute ist ein Schützenverein ein reiner Sportverein, in dem vom Jugendlichen bis zum Rentner jeder den Umgang mit einer Waffe lernen kann. Die Waffengesetze und Jugendschutzbestimmungen müssen natürlich von den Vereinen eingehalten werden. Die Vereine organisieren regelmäßig Schützenfeste. Auf diesen Festen finden Wettbewerbe in den verschiedenen Disziplinen statt. Der beste Schütze erhält den Titel „Schützenkönig“ und manchmal auch einen Preis.

Eine olympische Disziplin

Sportschützinnen stehen zielend in einer Reihe.

Sportschießen war bereits in Athen 1896 eine der olympischen Disziplinen. Frauen nehmen seit 1984 in getrennten Wettbewerben teil, früher konnten sie nur bei den Männern mitschießen

Sportschießen ist eine olympische Disziplin. Mit verschiedenen Waffen wird auf fest stehende oder bewegliche Ziele geschossen. Bei den letzten Olympischen Spielen in London 2012 wurden insgesamt 15 Wettbewerbe im Sportschießen ausgetragen. An den Zielscheiben hat sich in der olympischen Geschichte einiges getan: Bei den Spielen in Paris 1900 wurden angeblich lebende Tauben als Zielscheiben benutzt.

Wie gefährlich ist Sportschießen?

Demonstranten halten ein Plakat mit der Aufschrift "KEIN PRIVATER WAFFENBESITZ" hoch.

Das Waffengesetz in Deutschland ist in den letzten Jahren immer strenger geworden. Trotzdem dürfen Sportschützen ihre Waffen zu Hause aufbewahren

Sportschießen ist eine der umstrittensten Sportarten in Deutschland. Tödliche Waffen als Hobby – das finden viele Kritiker extrem gefährlich. In der Vergangenheit gab es mehrere Amokläufe an Schulen, bei denen Jugendliche mit Waffen aus Schützenvereinen Mitschüler und Lehrer erschossen haben. Nach den Amokläufen in Erfurt 2002 und Winnenden 2009 wurde heftig über den Schießsport diskutiert. In Deutschland ist das Waffengesetz seitdem strenger: Heute muss sich jeder jugendliche Schütze medizinisch und psychologisch untersuchen lassen bevor er Mitglied in einem Schützenverein werden darf. Die Altersgrenze für bestimmte Waffen wurde nach oben verschoben. Vielen Gegnern des Sportschießens reichen diese Änderungen aber noch lange nicht aus. Sie wollen private Schusswaffen komplett verbieten. Während die Schützen selbst ihre Gewehre und Pistolen oft „Sportgeräte“ nennen, finden die Kritiker das verharmlosend: Man könne kein Gewehr mit einem Tennisschläger vergleichen – es bleibe eine tödliche Waffe.

Stand: 24.03.2010, 11:29 Uhr

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