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Superdiversität

In Deutschland gibt es immer mehr Menschen mit Einwanderungsgeschichte, sie kommen aus immer mehr Ländern und gleichzeitig wird jede ethnische Gruppe in sich immer vielfältiger. Das macht Deutschland zu einem superdiversen Land.

Was bedeutet Superdiversität?

Für Superdiversität müssen verschiedene Entwicklungen in einer Gesellschaft zusammenkommen:

Menschenmenge auf der Einkaufsstraße Zeil in Frankfurt,

Deutschland ist heute das zweitgrößte Einwanderungsland der Welt.

Erstens: Es gibt immer mehr Menschen mit internationaler Familiengeschichte. In Städten wie Frankfurt am Main, Heilbronn oder Sindelfingen machen solche internationalen Familien mehr als die Hälfte der Bevölkerung aus – also die Mehrheit! Zweitens: Diese Menschen stammen nicht nur aus einigen wenigen Ländern, sondern aus vielen verschiedenen. Und drittens: Auch innerhalb der Herkunftsgruppen gibt es eine große Vielfalt, z.B. bei einigen reicht die Einwanderungsgeschichte lange zurück, andere leben erst seit kurzem in Deutschland. Manche besitzen einen deutschen Pass, andere nicht. Manche haben studiert, andere eine Ausbildung gemacht. Oder es gibt Familien, in denen nur ein Elternteil eine Einwanderungsgeschichte hat, in anderen Familien sind es beide.

Superdiversität bedeutet also, dass die Vielfalt sehr viel vielfältiger und komplexer geworden ist. Das gilt übrigens noch nicht für alle Gegenden von Deutschland. Superdiversität findet man derzeit vor allem in den Städten.

Deutschlands Weg in die Superdiversität

Noch in den 1950er Jahren war die Bevölkerung in Deutschland bei weitem nicht so vielfältig wie heute. Weil Arbeitskräfte fehlten, wurden Menschen aus anderen Ländern als Arbeitskräfte angeworben. Zuerst aus Italien, in den folgenden Jahren auch immer mehr aus der Türkei, Griechenland, Portugal oder Spanien. Eigentlich sollten die Arbeitsmigranten und -migrantinnen nur ein paar Jahre in Deutschland arbeiten und dann wieder in ihre Heimat zurückkehren. Doch viele blieben und holten irgendwann auch ihre Familien nach. Seit den 1980er Jahren kommen auch viele Menschen nach Deutschland, die aus unterschiedlichen Gründen aus ihrer Heimat fliehen und bei uns Schutz suchen. Und inzwischen sind viele Länder so eng miteinander verbunden, dass es nicht ungewöhnlich ist, zum Arbeiten, Studieren oder der Liebe wegen in ein anderes Land zu ziehen, auch nach Deutschland. Auf diese Weise hat sich Deutschland zu einer bunten, und an vielen Orten schon superdiversen Gesellschaft entwickelt.

Stand: 25.05.2024, 08:40 Uhr

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