Tierrettung

Manche Tierärzte machen Ausnahmen bei Wildtieren, besser ist es, vorher nachzufragen. | Bildquelle: picture alliance/dpa/ZUMA Wire

Die Tierrettung ist in Deutschland kein eigenständiger Beruf und Tierretter sind meist ehrenamtlich im Einsatz. Manchmal kommt auch die Feuerwehr, wenn Tiere in Not geraten, aber sie ist nicht in jedem Bundesland verpflichtet, kostenlos zu helfen. Auch Tierärzte müssen Wildtiere in ihren Praxen nicht umsonst behandeln: Im Zweifel muss der Finder eines verletzten Tieres die Kosten für Rettung und Behandlung tragen.

Liegt tatsächlich ein Notfall vor?

Einige Tiere wenden sich an Menschen, wenn sie Hilfe benötigen – z.B. Eichhörnchen. Wenn ein Eichhörnchen versucht am Hosenbein hochzuklettern, ist es höchstwahrscheinlich verletzt und braucht Hilfe. | Bildquelle: picture alliance / imageBROKER

Generell gilt: Niemand ist zur ersten Hilfe an Tieren verpflichtet. Im Bundesnaturschutzgesetz steht sogar, dass es verboten ist, Wildtiere ohne Grund mit nach Hause zu nehmen. Ausnahmen gibt es nur für verwaiste Jungtiere, hilflose, verletzte oder kranke Tiere. Aber hier muss man ganz genau hinschauen:
Nicht jedes Rehkitz, Küken oder Igel-Baby ist verwaist, nur weil die Mutter nicht in der Nähe ist. Häufig trauen sich die Elterntiere nicht heran, solange sich Menschen in der Nähe aufhalten. Feldhasen oder Rehe lassen ihre Jungtiere oft stundenlang allein, um Futter zu suchen. Deshalb gilt bei Jungtieren: Erst mal aus sicherer Entfernung eine Weile beobachten und abwarten, ob sich der vermeintliche Notfall nicht von allein erledigt. Denn niemand kann sich um ein Tierbaby besser kümmern als dessen Eltern.

Was tun, wenn du ein krankes Tier findest?

Tiere leben in Revieren. Ein genesenes Tier solltest du deshalb dorthin zurückbringen, wo du es gefunden hast. | Bildquelle: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Wenn du tatsächlich ein verwaistes, krankes oder verletztes Tier findest, solltest du es am besten in eine entsprechende Auffangstation bringen. Die gibt es deutschlandweit. Aber du darfst du es theoretisch auch zu Hause gesund pflegen. Dafür brauchst du allerdings viel Geduld und Durchhaltevermögen, und musst dich gut informieren, denn jedes Tier hat ganz eigene Bedürfnisse. Ruf deshalb am besten bei einer Tierrettung, beim Tierschutzbund oder einer Wildtier-Auffangstation an und lass dir beim Einfangen und bei der Pflege des Tieres von Erwachsenen helfen. Einige Tiere sind besonders geschützt, den Fund musst du deshalb bei der 'Unteren Naturschutzbehörde' deines Wohnortes melden. Tiere wie Rehe, Wildschweine und Feldhasen unterstehen dem Jagdrecht und müssen zusätzlich beim Jäger gemeldet werden. Sobald ein gepflegtes Wildtier wieder allein klarkommt, musst du es unbedingt wieder in die Natur freilassen, am besten dort, wo du es gefunden hast.

Was genau du tun kannst, wenn du ein verletztes Tier findest, erfährst du auf diesen Seiten: