Wildtiere in Deutschland

Luchse gehören zu den seltensten Wildtieren in Deutschland und waren hier lange ausgestorben. | Bildquelle: WDR/dpa

Wildtiere nennt man alle Tiere, die normalerweise in der Wildnis leben. Die bekanntesten Wildtiere in Deutschland sind wohl die großen Raubtiere wie Bär, Wolf oder Luchs. Doch auch viele Vogelarten, wie zum Beispiel der Kormoran oder der Seeadler, zählen zu den Wildtieren. Unsere Haustiere, etwa Katzen und Hunde, waren auch einmal wild. Sie wurden aber vom Menschen ‚domestiziert’. Das heißt, sie wurden über lange Zeit und viele Generationen gezähmt. Wildtiere sind nicht mit ‚Wild’ zu verwechseln. Denn damit werden nur die Tiere bezeichnet, die für die Jagd eine Rolle spielen, zum Beispiel Rehe und Wildschweine.

Zerstörung des Lebensraumes

Bei der Begradigung von Flüssen verlieren viele Wildtiere ihre Heimat. | Bildquelle: picture alliance

Viele Wildtier-Arten wurden vom Menschen lange gejagt und in Deutschland ausgerottet. Denn sie galten als Nahrungskonkurrenten des Menschen. Da viele Wildtiere Fleisch- oder Fischfresser sind, wollten die Menschen das Nahrungsangebot in Wäldern und Flüssen nicht mit ihnen teilen. Andere Tierarten, besonders die Bewohner von Flussufern, starben in Deutschland aus, weil ihre Lebensräume nach und nach besiedelt wurden und sich ihr Umfeld veränderte. Viele Flüsse in Deutschland wurden etwa begradigt, damit sie für Schiffe besser zu befahren sind. Auch dabei wurden viele Tiere vertrieben.

Wildtierschutz in Deutschland

In einigen Bundesländern ist auf dem Schild für Naturschutzgebiete ein Seeadler abgebildet. In anderen ist es die Waldohreule. | Bildquelle: WDR

Erst seit einigen Jahrzehnten erobern Bären, Luchse, Wisente und Co. unsere Wälder und Wiesen langsam wieder zurück. Das liegt auch daran, dass wir viel stärker als früher über Natur- und Artenschutz nachdenken. In Deutschland wird der Schutz wilder Tiere mittlerweile durch Verordnungen geregelt. Außerdem wurden Schutzgebiete für die Tiere geschaffen, in denen Wildtiere ohne den Eingriff von Menschen leben können. Einige der in Deutschland ausgestorbenen Arten wie Luchse oder Wisente konnten in diesen Zonen wieder angesiedelt werden. Das bedeutet, man hat entweder Tiere aus anderen Ländern in die deutschen Schutzgebiete gebracht oder Tiere, die in Gefangenschaft lebten, hier ausgewildert. Ganz so leicht ist das nicht, denn jedes Tier in Gefangenschaft verlernt es mit der Zeit, selbst nach Nahrung zu suchen. Das müssen die Tiere oft mühsam wieder lernen.