Tiertransporte

Die Tiere werden in großen Lastwagen zum Schlachthof gebracht. Zwölf Stunden vor dem Transport dürfen sie nichts mehr fressen. | Bildquelle: mauritius images/Raga

Viele Menschen essen gerne Fleisch. Damit Schnitzel und Steaks auf unseren Tellern landen können, werden jeden Tag Tausende Tiere zum Schlachthof gebracht. Der Transport dauert oft viele Stunden. Das Verladen ist für die Tiere besonders anstrengend. Im Transport-LKW gibt es nur wenig Platz für jedes Tier. Es gibt Laster mit mehreren Etagen. Schweine werden zum Beispiel häufig auf drei Etagen transportiert, Rinder oft auf zwei Etagen. Manche Laster sind dafür aber eigentlich nicht hoch genug. Die Rinder können sich dann verletzen, weil sie mit ihrer Wirbelsäule gegen die Decke stoßen.

Wie lange dauert ein Tiertransport?

Die Polizei kontrolliert einen Tiertransport: Die Beamten schauen nach, ob es den Tieren gut geht und ob sie richtig im Fahrzeug untergebracht sind. | Bildquelle: dpa Picture-Alliance

Generell darf ein Tiertransporter acht Stunden ohne Unterbrechung fahren. Zur Transportzeit zählt nicht nur die reine Fahrtzeit, sondern auch das Verladen der Tiere. Das heißt: Die Zeit wird gezählt vom ersten Tier, das am Bauernhof eingeladen wird, bis zum letzten Tier, das am Schlachthof ausgeladen wird. Das Einladen dauert meistens schon eineinhalb Stunden. Wenn der LKW in einen Stau kommt oder am Schlachthof warten muss, dauert der Transport länger. Die Tiere stehen während dieser Wartezeit weiter im LKW. Das macht sie nervös, besonders im Sommer, wenn es warm ist. Viele Transporteure haben auch die Erlaubnis 24 Stunden zu fahren.

Warum ist der Weg zum Schlachthof so weit?

Schlachttiere über viele Kilometer zu fahren, ist oft billiger als fertig verpacktes Fleisch zu transportieren. Das Fleisch müsste während der Fahrt gekühlt werden. Das kostet mehr Geld. | Bildquelle: IMAGO/imago

Die Fahrt zum Schlachthof dauert so lang, weil es nur noch wenige große Schlachthöfe gibt. Für die Bauern ist es billiger, viele Tiere auf einmal schlachten zu lassen. Und das geht nur bei großen Schlachthöfen. Kleine Schlachthöfe können so viele Tiere nicht auf einmal schlachten. Deshalb mussten viele von ihnen schließen. Viele Tiere werden zweimal in ihrem Leben über weite Strecken transportiert. Oft werden die Jungtiere in anderen Ländern gekauft und dann auf deutschen Bauernhöfen gemästet. Außerdem kommen auch viele ausländische Tiertransporte nach Deutschland, weil die Schlachtung hier billiger ist.

Gibt es auch kürzere Transporte?

Tiere aus artgerechter Haltung haben Auslauf ins Freie, genug Platz im Stall und bekommen natürliches Futter ohne Gentechnik. | Bildquelle: imago stock&people

Billige Fleischpreise sind in der Regel mit günstiger Tierhaltung und langen Tiertransporten verbunden. Es gibt aber auch teureres Fleisch mit bestimmten Siegeln, zum Beispiel vom Neuland-Verein. Hier werden die Tiere artgerecht gehalten und die Transporte zum Schlachthof dauern maximal vier Stunden.