Das Tourette-Syndrom ist eine Erkrankung des Nervensystems, die sich bei jedem betroffenen Menschen durch ganz unterschiedliche Tics äußert. Tics, das sind spontane Bewegungen, Laute oder Schimpfworte, die von erkrankten Personen wiedergegeben werden, ohne dass sie das wollen oder etwas dagegen tun können. Wie solche Tics entstehen, ist noch nicht vollständig erforscht.
"Motorische" oder "vokale" Tics
Bei den Tics unterscheidet man zwischen motorischen und vokalen Tics. Motorische Tics äußern sich durch Bewegung. Also zum Beispiel durch Augenzwinkern, Grimassenschneiden oder durch große Bewegungen mit den Armen. Auch das Nachahmen von Bewegungen anderer Menschen kann ein Tic sein. Vokale Tics äußern sich durch Geräusche oder durch Sprache. Das kann ein kurzes Räuspern, Husten oder Summen sein, oder aber das laute Rufen von Schimpfworten. Manche Menschen fangen an zu stottern, andere wiederholen mehrfach gerade gehörte Worte oder Geräusche. Besonders häufig kommen Tics vor, wenn sich erkrankte Personen unsicher oder gestresst fühlen.
Aber Achtung: Nicht alle Menschen, die Tics haben, haben das Tourette-Syndrom. Viele Kinder bekommen zum Beispiel phasenweise kleinere Tics, die ganz normal sind und mit der Zeit von allein wieder verschwinden.
Was kann man dagegen tun?
Komplett heilen kann man das Tourette-Syndrom nicht. Betroffene Menschen können aber lernen, mit ihrer Erkrankung umzugehen. Manchen Menschen helfen Medikamente, anderen helfen zum Beispiel Entspannungsübungen, um ihre Tics besser zu kontrollieren. Aber auch Kreativität und Hobbies können helfen, Tics zu unterdrücken oder abzumildern. Manchen hilft es zum Beispiel, Sport zu treiben, anderen hilft der Umgang mit Tieren oder Gedichte zu schreiben.