A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
Z

Zeitumstellung

Zwei Uhren hintereinander. Die eine steht auf drei Uhr, die andere auf zwei.

Vielen Menschen macht die Uhrumstellung Probleme - vor allem beim Einschlafen und Aufstehen.

Jedes Jahr im Frühjahr werden die Uhren um eine Stunde nach vorne gestellt und im Herbst um eine Stunde zurück. Und das seit rund 30 Jahren. Durch diese Zeitumstellung soll Energie gespart und das Tageslicht besser genutzt werden, schließlich wird es im Sommer früher hell als im Winter.

Die Idee ist 200 Jahre alt

Portrait Benjamin Franklins

Erfinder Benjamin Franklin soll als Erster auf die Idee gekommen sein, das Tageslicht im Sommer besser zu nutzen.

Der Erste, der sich über die Zeitumstellung Gedanken machte, war der amerikanische Schriftsteller und Erfinder Benjamin Franklin. Er schlug bereits vor 200 Jahren vor, dass die Regierung die Leute mit den Kirchenglocken immer bei Sonnenaufgang wecken sollte. Damit wollte er im Sommer das Sonnenlicht besser nutzen und im Winter Kerzen sparen. Zum ersten Mal umgesetzt wurde die Idee der Zeitumstellung vor knapp 100 Jahren: Im Sommer 1916 wurden die Uhren in Deutschland, Österreich und Irland eine Stunde vor gestellt. In Irland nannte man die Sommerzeit ‚Daylight Saving Time’. Das ist englisch und bedeutet ‚Tageslicht sparende Zeit’. International verwendet man den Begriff noch heute. Die Winterzeit wird ‚Normalzeit’ genannt.

Abgeschafft, eingeführt, abgeschafft, eingeführt

Vier Adventskerzen stehen im Fenster, nur eine von ihnen brennt.

Im Winter geht die Sonne deutlich früher unter als im Sommer - durch die Uhrumstellung wird das noch verstärkt.

In Deutschland wurde die Zeitumstellung mehrfach eingeführt und wieder abgeschafft. Nach dem zweiten Weltkrieg war Deutschland geteilt und die Staaten, die über Deutschland bestimmten, regelten auch die Zeitumstellung. So kam es zum Beispiel, dass in Ost- und Westdeutschland Sommer- und Winterzeit zu unterschiedlichen Zeitpunkten begannen. Das war ein ziemliches Chaos und so beschloss man 1950 erneut, das Umstellen sein zu lassen.

Energieverbrauch fast unverändert

Sonne, die über Feldern aufgeht.

Auch wenn die Sonne im Sommer früh aufgeht, ist es morgens oft noch kühl.

1980 mussten die Uhren in Deutschland schließlich aber doch wieder umgestellt werden, weil fast alle europäischen Staaten beschlossen hatten, durch das Umstellen Energie zu sparen. Mittlerweile weiß man, dass die Zeitumstellung nicht sehr viel am Energieverbrauch verändert. Zwar spart man elektrisches Licht, weil es abends länger hell ist, aber an anderen Stellen wird mehr Energie verbraucht. Am Anfang der Sommerzeit ist es morgens zum Beispiel oft noch kalt und die Leute schalten die Heizung ein, wenn sie früher wach sind.

Züge bleiben stehen

Beleuchtete Einkaufsstraße in Köln.

Die Schaufenster Reklame-Schilder leuchten in den Fußgängerzonen - zumindest im Winter.

Weil sich aber alle daran gewöhnt haben, behält man die Sommerzeit bei. Die sogenannten Schalttage, also die Tage an denen die Uhr umgestellt wird, sind bei uns, in Mitteleuropa, der letzte Sonntag im März und der letzte Sonntag im Oktober. Im März werden die Uhren eine Stunde vorgestellt – von zwei Uhr morgens auf drei Uhr – im Oktober eine Stunde zurück, von drei auf zwei Uhr. Dabei bleiben zum Beispiel auch nachts die Züge eine Stunde im Bahnhof stehen, damit sie rechtzeitig zur Winteruhrzeit ankommen. Auf der anderen Seite der Welt, in Neuseeland, beginnt die ‚Daylight Saving Time’ übrigens am letzten Sonntag im September und endet am ersten Sonntag im April – dort ist nämlich Sommer, wenn bei uns Winter ist.

Stand: 10.11.2022, 13:50 Uhr

Darstellung: