Das neuartige Coronavirus breitet sich grade weltweit aus. Viele Länder versuchen, etwas dagegen zu unternehmen. Das merkt ihr ja auch selber: Es werden Schulen geschlossen, und viele Erwachsene arbeiten jetzt von zu Hause. Das wird gemacht, damit so wenig Menschen wie möglich aufeinandertreffen und so das Virus nicht an andere weitergeben können. Aber was genau ist eigentlich ein Virus? Und wie unterscheidet es sich von einem Bakterium?
Viren und Bakterien werden oft in einem Atemzug genannt. Sie haben tatsächlich einige Gemeinsamkeiten. Zum Beispiel kann man sie mit dem bloßen Auge nicht sehen und sie können uns krank machen. Es gab sie auf der Erde schon lange vor den ersten Menschen und sie kommen fast überall vor. Von beiden gibt es jede Menge unterschiedliche Arten. Aber es gibt auch einige sehr gravierende Unterschiede.
Bakterien sind im Vergleich zu Viren deutlich größer – im Schnitt sogar hundert Mal. Bakterien gelten als Lebewesen, weil sie selber Nachkommen produzieren können und einen Stoffwechsel haben.
Dabei sind Bakterien einzellige Lebewesen ohne Zellkern. Alles, was das Bakterium zum Leben und Fortpflanzen braucht, befindet sich in dieser Zelle. In bestimmten zeitlichen Abständen kopiert das Bakterium sein Erbgut und teilt sich. Dann gibt es zwei Zellen mit gleichem Inhalt. So vermehren sich Bakterien. Sie können sehr gut außerhalb des menschlichen Körpers leben und sich auch dort vermehren.
Es gibt sehr unterschiedliche Bakterienarten. Viele sind für den Menschen nützlich oder gar unverzichtbar. Im menschlichen Darm zum Beispiel leben 10 bis 100 Billionen Bakterien und verrichten da nützliche Dinge. Sie helfen dort z.B. bei der Verdauung oder bei der Bekämpfung von Krankheitserregern.
Viren hingegen bestehen aus einer Hülle, die ihr Erbgut enthält. Sonst nichts. Es gibt keine Informationen darüber, wie sie sich selber vermehren oder am Leben halten können. Deshalb werden Viren auch nicht unbedingt als Lebewesen angesehen. Zur Vermehrung brauchen sie einen „Wirt“, also ein anderes Lebewesen. Einmal in den Körper des Wirts eingedrungen, befällt das Virus bestimmte Zellen und programmiert sie so um, dass sie anschließend neue Viren produzieren und ihre ursprüngliche Aufgabe im Körper dadurch nicht mehr ausführen können. Findet das Virus keinen Wirt und damit keine Zelle, die es auf „Vermehrung“ umprogrammieren kann, stirbt es ab.
Noch ein wichtiger Unterschied, den man wissen sollte: Gegen krankmachende Bakterien gibt es medizinische Hilfe: Antibiotika. Das sind Medikamente, die sich ganz gezielt gegen Bakterien richten. Viren dagegen kann man mit Antibiotika nicht bekämpfen. Aber gegen viele Viren, die schwere Krankheiten auslösen können, kann man sich vorsorglich impfen lassen. Und: Hat der Körper eine Virus-Infektion selbst durchgestanden, ist er danach oft immun gegen dieses spezielle Virus, so dass man die Krankheit kein weiteres Mal bekommen kann.
Manchmal verschreibt der Arzt aber trotzdem Antibiotika, auch wenn man eine Virusinfektion hat. Das liegt daran, dass eine Virusinfektion den Körper schwächt. Bakterien haben dann leichtes Spiel und können den Körper zusätzlich mit einer Infektion belasten. Dagegen helfen dann die Antibiotika. Den Virus können sie aber nicht bekämpfen.