Als "Dreikäsehoch" benennen Erwachsene schon mal gerne Kinder, die sehr klug und neugierig sind, aber für viele Dinge noch zu klein. Was aber hat ausgerechnet Käse mit kleinen Kindern zu tun? Über die Herkunft der Bezeichnung "Dreikäsehoch" gibt es zwei verschiedene Theorien...
Eine davon hat tatsächlich etwas mit Käse zu tun:
Käse gibt es schon seit vielen Jahrhunderten. Für die alten Griechen war er eine Delikatesse und kostbare Opfergabe für die Götter. Für die Römer war Käse ein wichtiges Nahrungsmittel. Vor allem römische Soldaten hatten auf ihren Feldzügen immer ein Stück davon zur Verpflegung dabei. Und so verbreiteten sie Käse als Nahrungsmittel auch in Europa.
Im Mittelalter wurde Käse vorwiegend in Klöstern hergestellt. Manche der Sorten aus dieser Zeit kennen wir heute noch, zum Beispiel Gouda oder Appenzeller. Käse war also lange Zeit ein Nahrungsmittel, dass viele Menschen kannten und mochten. Deshalb wusste man schon damals genau, wie so ein Käselaib aussah und wie groß er war.
Da man damals noch keine Maßeinheiten, wie Zentimeter oder Meter kannte, rechnete man in Einheiten, die man aus dem alltäglichen Leben kannte, zum Beispiel in Ellen. Eine Elle war die Länge eines ausgewachsenen Unterarms. Auch Schritte oder Füße dienten als Maßeinheit oder eben Käse.
Das Wort "Dreikäsehoch" taucht zum ersten Mal im 18. Jahrhundert auf. Es wurde zur spöttischen Maßeinheit für kleine, vorwitzige Jungen. Denn, wenn jemand nur so hoch ist, wie drei aufeinandergestellte Käselaiber, dann ist er eben noch sehr klein.
Übrigens:
Nach der zweiten Theorie kommt der Begriff "Dreikäsehoch" aus dem Französischen und hat nichts mit Käse zu tun. Die Franzosen sagten, jemand sei so groß wie "trois caisses", was übersetzt "drei Kisten" heißt. Und drei aufeinandergestapelte Kisten sind nicht besonders hoch. Später wurde aus "caisses" dann umgangssprachlich der "Käse". Ah!