Biber

Eisen färbt die Zähne des Bibers orange und verleiht ihnen Härte. | Bildquelle: imageBROKER / newspixx vario images

Biber sind die größten Nagetiere Europas und waren früher in Deutschland und ganz Europa weit verbreitet. Doch ihr Pelz, ihr Fleisch und ihr Duftsekret „Bibergeil“, das als Wundermedizin galt, wurden ihnen zum Verhängnis: Die Menschen jagten sie unerbittlich. Im 19. Jahrhundert waren die Biber in Europa nahezu ausgerottet. Durch Wiederansiedlungen und strenge Schutzmaßnahmen haben sich die Bestände des Bibers in den letzten Jahrzehnten aber wieder erholt. Mittlerweile leben in Deutschland mehr als 40.000 Tiere.

Fressfeinde können diese Biberburg nicht erobern: Man gelangt nämlich nur tauchend hinein! | Bildquelle: WDR/dpa/Patrick Pleul

Biber sind extrem talentierte Baumeister und können ganze Landschaften umgestalten, etwa indem sie in Bächen und Flüssen Dämme errichten und die Gewässer dadurch aufstauen. Die Nager bewegen sich nämlich am liebsten schwimmend und legen deshalb Wert darauf, dass die Gewässer in ihrem Revier tief genug sind. Damit stellen sie außerdem sicher, dass sich die Eingänge zu ihren Behausungen jederzeit unter der Wasseroberfläche befinden, so dass keine Fressfeinde hineingelangen können.

Umweltschützer oder Plage?

Mithilfe von Dämmen können Biber Seen erschaffen, wo vorher nur ein schmaler Bach war. | Bildquelle: picture alliance / blickwinkel/AGAMI/J. van der Neu

Durch die Bau- und Staumaßnahmen der Biber entstehen Feuchtgebiete mit einer besonderen Tier- und Pflanzenvielfalt. Das Wasser versickert dort langsamer und bleibt länger im Boden. Das hilft der Natur, Trockenzeiten zu überstehen und ist bei Starkregen ein super Hochwasserschutz für uns Menschen. Denn je mehr Wasser sich in den Biberlandschaften verteilt, desto weniger kann weiterfließen und beispielsweise Orte überschwemmen. Der Biber hilft also dabei, die Folgen des Klimawandels abzumildern.

Immer wieder ergeben sich aber auch Konflikte mit uns Menschen: zum Beispiel wenn Biber Bäume annagen, die auf Wege oder Straßen stürzen können, wenn sie Deiche untergraben oder mit ihren Staumaßnahmen Wiesen und Felder unter Wasser setzen, die der Mensch anders nutzen möchte. Bibermanagerinnen und -manager versuchen in solchen Konfliktfällen zu vermitteln und Lösungen zu finden. Meistens reichen einfache Maßnahmen wie Zäune, um die eifrigen Nager abzuhalten. In schwereren Fällen werden aber auch Tiere gefangen und umgesiedelt und in einigen Gegenden Deutschlands sogar abgeschossen. Dafür bedarf es aber einer offiziellen Genehmigung. Der Biber ist ein streng geschütztes Tier und wer die Tiere fängt, verletzt oder tötet oder eine Biberburg beschädigt oder zerstört, macht sich strafbar.