Foto und Fingerabdruck sind biometrische Daten, die künftig im Reisepass gespeichert werden
Das Wort "Biometrie" stammt aus dem Griechischen. "Bio" heißt übersetzt "Leben" und "Metron" "Maß". Biometrie ist also die Vermessung von Lebewesen. Diese Vermessung wird hauptsächlich dazu genutzt, Menschen zu erkennen. In der Europäischen Union werden zum Beispiel nur noch biometrische Reisepässe ausgestellt. In denen stehen nicht nur Name, Alter und Adresse eines Menschen. Auf einem Chip im Pass sind sogar seine Fingerabdrücke gespeichert - daran kann jeder Mensch sofort erkannt werden, denn jeder Fingerabdruck ist einmalig. Außerdem ist auf dem Chip auch ein digitales Foto gespeichert. Darauf darf man nicht lächeln, weil über das Foto ein Raster gelegt wird. Mit diesem Raster kann man berechnen, wie weit etwa der Mund von der Nase entfernt ist oder wie weit die Augen auseinander stehen - denn auch das ist bei jedem Menschen unterschiedlich und macht ihn unverwechselbar. Um diese Abstände zu berechnen brauchen Computer eine möglichst einheitliche Vorlage. Deshalb soll man auf dem Foto ganz normal schauen und die Ohren müssen zum Beispiel sichtbar sein.
Schwer zu fälschen
Mit Hilfe eines biometrischen Fotos kann das Gesicht vermessen werden
Die Einführung der biometrischen Reisepässe wurde nach den Anschlägen vom 11. September 2001 beschlossen. Diese Reisepässe können nämlich nicht so leicht gefälscht werden: Terroristen und Kriminelle sollen nicht mit falschen Reisedokumenten in ein Land einreisen können. Und durch die vielen unverwechselbaren Daten ist es auch nicht mehr möglich, mit dem echten Pass einer Person, der man sehr ähnlich sieht, in ein Land zu reisen.
Angst vor Missbrauch
Biometrische Daten wie der Finger- abdruck werden immer häufiger als Erkennungsmerkmal eingesetzt – wie hier an einem Flughafen in den USA
Experten meinen, dass es sehr schwierig ist, einen biometrischen Reisepass - auch E-Pass genannt - zu fälschen. Aber einem Sicherheitsexperten ist es immerhin gelungen, den Chip eines solchen Passes zu kopieren. Wenn das nun auch Kriminelle schaffen würden, könnten sie die Bilder von Fingerabdrücken aus Pässen klauen. Und im schlimmsten Fall damit falsche Spuren an einem Tatort hinterlassen.
Stand: 19.03.2010, 11:42 Uhr