EU-Flagge: Zwölf Sterne auf blauem Grund sind das Symbol für Europa
In der Europäischen Union haben sich die meisten europäischen Staaten zusammen getan. Gemeinsam wollen sie den Frieden sichern und dafür sorgen, dass die Menschen in Europa gut leben können. Das Wort 'Union' kommt aus dem Lateinischen und bedeutet 'Einheit' oder 'Vereinigung'. Abgekürzt nennt man die Europäische Union 'EU'. Zwölf Staaten haben sie am 1. November 1993 gegründet – auch Deutschland war dabei. Mittlerweile gehören 27 Länder zur EU. Das neueste Mitglied, Kroatien, ist 2013 dazu gekommen. Großbritannien dagegen ist am 31. Januar 2019 nach 47 Jahren Zugehörigkeit aus der EU ausgetreten. Insgesamt wohnen ungefähr 450 Millionen Menschen in der EU.
Viele Gemeinsamkeiten
Viele Regeln: Die EU hat eine zeitlang sogar festgelegt, wie krumm eine Gurke sein darf. Seit 2009 ist diese Regelung aber wieder aufgehoben
Dass sich Länder in Europa zusammenschließen und gegenseitig helfen, ist keine neue Idee: Bereits in den 50er Jahren bildete sich die Europäische Gemeinschaft. Sie war der Vorläufer der EU und wollte vor allem die Wirtschaft ihrer Mitgliedsländer fördern. Aus der Europäischen Gemeinschaft entwickelte sich dann später die EU. Die EU-Länder haben viele Gemeinsamkeiten, zum Beispiel die Währung. Mit dem Euro kann man in vielen Mitgliedsstaaten bezahlen. Auch das Reisen in Europa läuft problemlos, denn es gibt kaum noch Grenzkontrollen. Außerdem darf man als EU-Bürger innerhalb der Union überall arbeiten. Bei Problemen in der EU versuchen die Länder, eine gemeinsame Lösung zu finden. Manchmal legen sie dann Regeln fest, die für alle Mitgliedsländer gelten, zum Beispiel beim Nichtraucherschutz oder dem Umweltschutz. Sogar was alles in eine Schokolade hinein darf und was nicht, wurde von der EU bestimmt. Die Regierungen der Mitgliedsstaaten müssen dann das, was gemeinsam beschlossen wurde, in ihren Ländern umsetzen.
Wer kann EU-Mitglied werden?
Freie Fahrt: In Europa gibt es kaum noch Grenzkontrollen
Weil es viele Vorteile hat, Teil dieser Gemeinschaft zu sein, wollen immer mehr Länder Mitglied der EU werden. Dafür gibt es aber bestimmte Bedingungen: Zum Beispiel muss die Regierung dieses Landes demokratisch gewählt sein. Außerdem müssen dort die Menschenrechte beachtet werden.
Wie ist die EU organisiert?
Viele Länder - eine Union: Die EU funktioniert so ähnlich wie ein Staat.
Die EU funktioniert ähnlich wie ein Staat. Sie ist in mehrere Institutionen aufgeteilt, die die politische Arbeit und die Ziele der EU umsetzen. Diese Institutionen werden EU-Organe genannt. Eine davon ist die EU-Kommission - Sie ist so was wie die Regierung der EU.
Im Europäischen Rat treffen sich die Staats- und Regierungschefs aller Mitgliedsländer, um über die Zukunft Europas zu sprechen. Der Rat der Europäischen Union besteht aus Ministerinnen und Ministern aller EU-Mitgliedsländer und kümmert sich z.B. um neue Gesetze.
Die Europäische Union hat auch ein Parlament, das zusammen mit dem Rat neue Gesetze verabschiedet. Das Europäische Parlament ist das einzige EU-Organ, das direkt von den EU-Bürgerinnen und Bürgern gewählt wird. Alle 5 Jahre können die Wahlberechtigten bei der Europawahl entscheiden, wer für sie im Parlament sitzen soll. Andere EU-Organe sind zum Beispiel die Europäische Zentralbank mit Sitz in Frankfurt am Main oder der Europäische Gerichtshof.
EU in der Kritik
Obwohl die Europäische Union viele Vorteile für uns alle hat, wird sie oft auch kritisiert. Manche Menschen empfinden die EU als großen bürokratischen Apparat, der ihnen fremd ist und fühlen sich nicht als Teil davon. Oft wird auch bemängelt, dass es sehr undurchsichtig ist, was auf EU-Ebene passiert. Wer entscheidet was? Welche Behörde ist wofür zuständig? Viele Bürgerinnen und Bürgern blicken da nicht durch. Einige Kritiker finden außerdem, dass die Europäische Union nicht demokratisch genug ist. In der EU werden tatsächlich nur die EU-Abgeordneten vom Volk direkt gewählt. Die anderen Politikerinnen und Politikern werden anders in ihr Amt berufen.
Sie wollen rein: Die Mehrheit der ukrainischen Bürger möchte, dass ihr Land in Zukunft zur EU gehört.
Besonders unzufrieden mit und in der EU waren die Menschen im Vereinigten Königreich. 2016 hat eine Mehrheit der Briten in einer Volksabstimmung dafür gestimmt, die Europäische Union zu verlassen und den Austritt im Januar 2020 auch vollzogen.
In anderen EU-Mitgliedsländern wurde auch ernsthaft über einen Austritt der EU diskutiert. Umfragen ergeben aber, dass die Mehrheit der EU-Bürgerinnen und Bürgern doch damit zufrieden ist, Teil der Europäischen Union zu sein.
Stand: 27.05.2024, 13:42 Uhr