Dinge nur mit der Kraft der Gedanken steuern – das klingt nach ferner Zukunftsmusik, ist aber tatsächlich in manchen Bereichen schon möglich.
Was sind eigentlich Gedanken?
Wenn wir denken, breiten sich Unmengen an elektrischen Signalen blitzschnell von einer Nervenzelle zur anderen in unserem Gehirn aus.
Gedanken gehen mit unsichtbaren elektrischen Strömen einher. Die entstehen, wenn sich die etwa 86 Milliarden Nervenzellen in unserem Gehirn miteinander ‚unterhalten‘. Also Informationen aufnehmen, austauschen und verarbeiten.
Wie genau solche elektrischen ‚Signalgewitter‘ dazu führen, dass wir uns zum Beispiel an unseren letzten Urlaub erinnern oder schwierige Probleme lösen, ist trotz intensiver Forschung immer noch nicht vollständig aufgeklärt. Unser Gehirn ist nämlich die komplexeste bekannte Struktur des Universums, verändert sich ständig und sieht bei jedem Menschen anders aus.
Gedanken lesen und damit Dinge steuern
Bei einer EEG-Kappe liegen Elektroden auf der Kopfhaut, was gar nicht weh tut.
Forscher*innen können elektrische Spannungsänderungen zwischen den Nervenzellen sichtbar machen und deuten. Mit einer speziellen Methode, der Elektroenzephalografie oder kurz EEG, können sie die ‚Hirnströme‘ von außen messen. Dafür gibt es extra EEG-Kappen, die mit Elektroden besetzt sind.
Ein Exoskelett ist ein Außenskelett, das mit Motoren zum Beispiel ein gelähmtes Bein bewegen kann.
Wissenschaftler*innen können diese EEG-Kappe an einen Computer anschließen. Der Rechner übersetzt die elektrische Hirnaktivität in digitale Steuersignale. Also zum Beispiel, wenn man sich eine Bewegung vorstellt. Diese digitalen Signale können dann an ein Exoskelett, eine Art ‚Außenskelett‘, geschickt werden, und das kann beispielsweise eine Hand öffnen und schließen. Nur gesteuert durch die Gedanken.
Stand: 18.05.2023, 12:17 Uhr