Die Kardinäle versammeln sich zur Papstwahl.
Wenn ein Papst stirbt oder von seinem Amt zurücktritt, muss schnell ein Nachfolger gefunden werden, denn der Papst ist der wichtigste Mann in der katholischen Kirche. Deswegen muss spätestens 20 Tage nach dem Tod eines Papstes die Wahl eines Nachfolgers beginnen. Dafür treffen sich seine Stellvertreter, die Kardinäle, in der Sixtinischen Kapelle im Vatikanstaat. Sobald alle Kardinäle in Rom eingetroffen sind, können sie gemeinsam entscheiden, an welchem Tag genau die Wahl anfangen soll.
Wer wählt den Papst?
Dabei sein dürfen alle Kardinäle, die zum Zeitpunkt des Todes des Papstes jünger als 80 Jahre sind. Beim letzten Mal - also 2013 - waren das 117, zwei von ihnen konnten aber nicht an der Wahl teilnehmen. Die Kardinäle kamen aus 48 Ländern! Ihre Versammlung hat einen besonderen Namen: Sie nennt sich 'Konklave'. Der Name kommt aus dem Lateinischen. 'Cum Clave' bedeutet 'mit dem Schlüssel'. Das kommt daher, dass die Kardinäle während der Wahl in der Kapelle eingeschlossen werden. Denn außer ihnen darf keiner wissen, was bei der Versammlung gerade passiert. Deswegen sind auch Handys und Kameras für sie verboten. Sie dürfen außerdem kein Fernsehen schauen, Radio hören oder Zeitung lesen. So können sie sich ganz auf die Wahl konzentrieren.
Geheime Wahl
Bei der Vereidigung: Die Schweizer Garde beschützt den Papst.
Bis das Ergebnis der Wahl feststeht, kann es aber noch ganz schön lange dauern. Nach einem Gottesdienst diskutieren die Kardinäle über mögliche Kandidaten. Dann bekommt jeder von ihnen einen Wahlzettel, auf den er verdeckt den Namen seines Favoriten schreibt. Die Zettel werden eingesammelt und ausgezählt. Es ist also eine geheime Wahl. Um zum Papst gewählt zu werden, braucht man eine Zweidrittelmehrheit. Das bedeutet, dass sich mindestens zwei Drittel der Kardinäle für einen Mann entscheiden müssen. Oft dauert es mehrere Tage, bis sich die Kardinäle einig geworden sind.
Weißer Rauch - ein neuer Papst ist gewählt
Damit die Menschen auf dem Petersplatz wissen, ob schon ein neuer Papst gefunden ist, geben die Kardinäle Rauchzeichen. Früher hat man die Stimmzettel mit nassem Stroh verbrannt, wenn ein Wahlgang nicht für eine Entscheidung gereicht hat. Dann stieg dunkler Rauch durch den Kamin nach draußen. Das war das Zeichen dafür, dass die Kardinäle noch mal abstimmen mussten. Wenn sich die Kardinäle schließlich geeinigt hatten, wurden die Wahlzettel mit trockenem Stroh verbrannt. Dann stieg weißer Rauch auf, und alle konnten sehen, dass ein neuer Papst gewählt worden ist. Heute werden die Stimmzettel mit bestimmten Chemikalien verbrannt. Die sorgen genau wie früher das Stroh dafür, dass der Rauch dunkel oder weiß wird. Und noch immer ist der weiße Rauch das Zeichen dafür, dass ein neuer Papst gefunden ist.
Der erste Papst aus Lateinamerika
Papst Franziskus: Der Argentinier ist seit 2013 das Oberhaupt der katholischen Kirche.
Am 13. März 2013 wählten die Kardinäle in Rom den argentinischen Erzbischof Jorge Mario Bergoglio zum neuen Papst. Seit seiner Wahl nennt er sich Papst Franzikus. Jorge Mario Bergoglio ist der erste Papst, der aus Lateinamerika stammt.
Stand: 19.02.2021, 10:44 Uhr