So funktionieren unsere Augen
Sieht man gut, trifft der Brennpunkt auf die Netzhaut. Bei der Kurzsichtigkeit liegt er davor.
Das Innere des Auges besteht aus verschiedenen Bestandteilen. Die erste Schicht ist die Hornhaut, dahinter kommen die vordere Augenkammer, die Pupille, die Linse, der Glaskörper und dann die Netzhaut. Wenn wir beispielsweise einen Baum sehen, fällt Licht und damit das Bild des Baums in unser Auge. Diese Bild wird durch die Linse auf den Kopf gestellt und an die Netzhaut geworfen. Wenn wir gut sehen, landet es dort punktgenau und kann von den Nerven verarbeitet und scharf und klar erkennbar an unser Gehirn geschickt werden.
Wenn wir kurzsichtig sind, dann ist unser Augapfel zu lang und das einfallende Bild trifft nicht mehr punktgenau auf die Netzhaut, sondern davor. Auf der Netzhaut landet dann ein unscharfes Bild. Bei einer Weitsichtigkeit ist der Augapfel oft zu kurz und das Bild landet eigentlich hinter der Netzhaut. Auf ihr entsteht so leider wieder ein unscharfes Bild.
Wenn du merkst, dass du schlecht siehst
Augenärzt:innen machen verschiedene Tests, um rauszufinden, ob und wie schlecht man sieht.
Gegen Fehlsichtigkeit, also Kurz- oder Weitsichtigkeit, helfen Brillen oder Kontaktlinsen. Wenn du merkst, dass du schlecht siehst, solltest du in eine Augenarztpraxis gehen. Dort wirst du untersucht und bekommst ein Rezept für eine Brille. Die Brille kannst du dir bei einem Brillengeschäft deiner Wahl aussuchen und anfertigen lassen.
Weltweit nimmt die Kurzsichtigkeit zu
2050 soll etwa die Hälfte der Weltbevölkerung kurzsichtig sein, sagt eine Studie. Dabei spielen auch unsere Gene eine Rolle. Kurzsichtigkeit kann vererbt werden, wenn die Eltern auch kurzsichtig sind. Allerdings spielen die Gene im Vergleich zu unseren Sehgewohnheiten nur eine kleine Rolle. Wenn wir zum Beispiel viel Lesen, kann das unter Umständen eine Kurzsichtigkeit begünstigen. Wenn wir in ein Buch schauen, fokussieren wir unsere Augen nämlich in die Nähe, und das regt dann das Längenwachstum des Augapfels an. Das gilt besonders für Kinder und Jugendliche, weil sich ihre Augen noch im Wachstum befinden. Aber es heißt natürlich nicht, dass wir nicht mehr lesen sollten!
Rausgehen kann gegen Kurzsichtigkeit helfen
Forschende vermuten, dass das Sonnenlicht die Netzhaut anregt, das Glückshormon Dopamin auszuschütten. Der Botenstoff verhindert, dass der Augapfel wächst. Kinder, die mindestens zwei Stunden pro Tag draußen sind, reduzieren ihr Risiko kurzsichtig zu werden um die Hälfte!
Stand: 20.04.2022, 11:02 Uhr