Kurze Lebensdauer: Einwegverpackungen landen im Müll, sobald ihr Inhalt verzehrt ist.
Fachleute schätzen, dass in Deutschland täglich 770 Tonnen Müll durch Essen und Getränke zum Mitnehmen anfallen. Das bedeutet, dass der entstehende Müllberg im Durchschnitt so groß ist wie ein Haufen von 770 Kleinwagen. Damit dieser Berg kleiner wird, gibt es seit 2023 die Mehrwegangebotspflicht.
Mehrwegangebotspflicht
Alle Geschäfte sind verpflichtet, über das Mehrwegangebot zu informieren.
Die Mehrwegangebotspflicht besagt: Wer Getränke zum Mitnehmen verkauft, muss neben Wegwerfbechern auch Mehrwegbecher anbieten. Und wer Essen zum Mitnehmen verkauft, bei dem kommt es aufs Material an. Für Einwegverpackungen z.B. aus Papier, Pappe oder Alu muss es keine Mehrwegalternative geben, wohl aber für Verpackungen, die ganz oder teilweise aus Plastik bestehen. Wer also z.B. Einwegschalen anbietet, die mit dünner Plastikfolie beschichtet sind, muss auch Mehrwegboxen anbieten.
All das gilt aber nur in größeren Läden, die mehr als fünf Mitarbeiter haben und deren Verkaufsfläche mehr als 80 Quadratmeter groß ist. Das entspricht etwa dem Drittel eines Tennisplatzes.
Kleinere Läden müssen keine Mehrwegverpackungen anbieten, sind aber verpflichtet, mitgebrachte Behälter zu befüllen.
Unterschiedliche Mehrwegsysteme
Häufig werden Mehrwegbehälter gegen Pfand verliehen: Bei Rückgabe gibt’s das Geld zurück!
Manche Geschäfte verleihen ihre eigenen Mehrwegbehälter, die meisten verleihen aber Boxen und Becher von großen Mehrweganbietern. Diese Anbieter arbeiten mit sehr vielen Restaurants und Cafés zusammen. Der Vorteil: Die Behälter kannst du in allen Geschäften zurückgeben, die ebenfalls Boxen und Becher der jeweiligen Mehrwegfirma anbieten.
Es gibt inzwischen mehrere Unternehmen, die wiederverwendbare Verpackungen für Essen und Getränke anbieten. Da verliert man schnell den Überblick, wo man welche Behälter zurückgeben kann. Das Zurückgeben ist aber superwichtig! Denn Mehrwegbehälter sind nur dann umweltfreundlicher als Einwegverpackungen, wenn sie häufig benutzt werden. Weil sie aus robusterem Material sind, werden bei ihrer Herstellung nämlich mehr Energie und Rohstoffe verbraucht als bei Einwegverpackungen. Deshalb ist es so wichtig, dass die Behälter immer im Umlauf sind und nicht irgendwo herumliegen.
Stand: 04.04.2024, 13:17 Uhr