Nachtarbeit nennt man es dann, wenn jemand mehr als zwei Stunden zwischen 23.00 Uhr und 6.00 Uhr arbeitet.
Während wir nachts im warmen Bett liegen und tief und fest schlafen, sind ganz schön viele Menschen auf den Beinen und müssen arbeiten. Fast jeder zehnte Mensch in Deutschland arbeitet nachts.
Wer arbeitet nachts und warum?
Auf Flughäfen müssen Piloten, Fluglosten und das Bodenpersonal rund um die Uhr arbeiten und dafür sorgen, dass der Verkehr auch in der Nacht weiterläuft.
Oft ist es aus technischen Gründen notwendig, dass Leute nachts arbeiten. In vielen Fabriken müssen die Maschinen rund um die Uhr laufen, weil sie zum Beispiel Dinge aus einem Material herstellen, das sofort weiterverarbeitet werden muss. Außerdem kosten Maschinen viel Geld und damit sich ihre Anschaffung lohnt, müssen sie auch nachts produzieren. Die Maschinen jede Nacht abzustellen wäre einfach zu teuer. Deshalb müssen also viele Fabrikarbeiter:innen Nachtschicht machen. Aber auch andere Menschen wie Feuerwehrleute, Polizistinnen und Polizisten, Krankenpfleger:innen oder Ärzt:innen müssen nachts arbeiten. Notfälle halten sich nun mal nicht an bestimmte Arbeitszeiten. Und natürlich gibt es auch Dinge oder Lebensmittel, die nachts hergestellt werden, weil sie am nächsten Morgen fertig sein müssen. Die frischen Brötchen oder die Tageszeitung zum Beispiel wollen wir schließlich zum Frühstück auf dem Tisch haben. Und das bedeutet für Druckereien und Bäcker:innen: Nachtschicht!
Nachteile der Nachtarbeit
Wer regelmäßig und über einen längeren Zeitraum nachts arbeitet, kann krank werden. Das liegt daran, dass Nachtarbeit den natürlichen Rhythmus unseres Körpers, den Biorhythmus, durcheinander bringt. Häufig treten dann Probleme wie Schlaf- oder Konzentrationsstörungen auf. Wer dauerhaft nachts arbeitet kann außerdem Magen-Darm- oder Herz-Kreislauf-Beschwerden bekommen. Oft ist es auch nicht so einfach Familienleben und Nachtarbeit unter einen Hut zu bekommen. Denn wenn Vater oder Mutter nachts arbeiten und deshalb schlafen während alle anderen wach sind, bleibt tagsüber weniger Zeit für die Familie. Das gilt auch für Freunde und Hobbies.
Weil Nachtarbeit krank machen kann, dürfen unter 18-Jährige nicht nachts arbeiten.
Grundsätzlich dürfen Mitarbeiter:innen nicht zur Nachtschicht gezwungen werden, wenn dadurch ihre Gesundheit gefährdet ist oder sie sich zum Beispiel um kleine Kinder oder kranke Angehörige kümmern müssen. Menschen, die nachts arbeiten, haben gesetzlich das Recht, sich regelmäßig auf Kosten der Firma von einem Arzt oder einer Ärztin untersuchen zu lassen. Wenn Angestellte nachts arbeiten, müssen sie außerdem entweder bezahlte freie Tage oder mehr Lohn bekommen.
Stand: 11.01.2020, 11:03 Uhr