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Nachtzüge

Familie in Schlafwagen: auf Bett links schläft ein Junge, auf Bett rechts sitzt Frau mit weiterem Kind.

Abends einsteigen, morgens ausgeruht ankommen – das versprechen Nachtzüge!

Mit dem Nachtzug in den Urlaub – das klingt nach einem schönen Abenteuer. Doch dahinter steckt viel mehr: Nachtzüge erleben seit ein paar Jahren einen richtigen Hype. Sie sind klimafreundlicher als andere Verkehrsmittel und sollen in Zukunft für Reisen in andere Länder die nachhaltigere Alternative zu Auto oder Flugzeug werden.

So fing alles an

Nachgebautes Schlafabteil des Orient-Express.

Der Orient Express war ein berühmter Luxuszug auf der Strecke Paris-Istanbul.

Die ersten Züge mit Schlafwagen samt bezogenen Betten und Toiletten gab es bereits Ende des 19. Jahrhunderts. Die damaligen Nachtzüge waren zum Teil sehr luxuriös, mit prunkvoll eingerichteten Schlaf- und Speisewagen.

Nachtzüge waren auch in Deutschland lange Zeit ein beliebtes Verkehrsmittel. Doch die immer günstiger werdenden Flugtickets machten den Nachtzügen harte Konkurrenz. Verbindungen wurden nach und nach gestrichen und Nachtzüge spielten bald keine große Rolle mehr. Doch seit ein paar Jahren erleben Nachtzüge einen regelrechten Hype – vor allem weil sie umweltfreundlicher sind als andere Verkehrsmittel: Laut Umweltbundesamt stoßen Nachtzüge pro Person im Durchschnitt bis zu 50 Mal weniger CO2 aus als ein Flugzeug und etwa 30 Mal weniger als ein Auto. Damit der Nachtzug aber wirklich eine echte Alternative zum Flugzeug wird, muss noch einiges passieren.

Nachteile von Reisen mit dem Nachtzug

Nachtzüge fahren nicht so schnell wie Züge am Tag. Das liegt unter anderem daran, dass sie sich die Schienen mit dem Güterverkehr teilen und oft warten müssen bis ein Zug vorbeigefahren ist. Ein weiterer Nachteil: Im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln wie Auto oder Flugzeug sind Nachtzüge in der Regel etwas teurer. Das liegt vor allem daran, dass Züge Trassengebühren pro gefahrenen Kilometer bezahlen. Je länger die Strecke, desto höher die Gebühren für die Nutzung der Schienen. Außerdem können Nachtzüge mit Schlaf- und Liegewagen nicht so viele Fahrgäste befördern wie normale Züge mit Sitzplätzen. Die Kosten verteilen sich also auf weniger Fahrgäste. Auch deshalb sind die Fahrkarten oft teurer als Flugtickets. Und es gibt noch einen Haken: Viele Städte sind noch gar nicht per Nachtzug erreichbar, zumindest nicht ohne Umsteigen. Eine Reise von Deutschland nach Spanien mit dem Nachtzug ist derzeit zum Beispiel noch recht umständlich. Trotzdem sind die Nachtzüge sehr gefragt und oft ausgebucht. Damit mehr Züge fahren können und es mehr Nachtzugverbindungen gibt, müsste das Schienennetz ausgebaut werden. Das fordern Fachleute schon lange – auch für den Zugverkehr am Tag.

Stand: 27.09.2023, 15:04 Uhr

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