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Reformation

Das Luther-Denkmal auf dem Marktplatz von Eisleben.

Das Denkmal von Martin Luther steht in Eisleben, seiner Geburts- und Todesstadt

Das Wort Reformation stammt aus dem lateinischen und bedeutet übersetzt Erneuerung. Als Reformation wird heute eine religiöse Bewegung aus dem 16. Jahrhundert bezeichnet, die die römisch-katholische Kirche reformieren, also erneuern wollte. Ausgelöst wurde die Reformation durch den deutschen Mönch Martin Luther. Er veröffentlichte 1517 seine berühmten 95 Thesen, in denen er die Kirche kritisierte und zu Veränderungen aufforderte. Eine Folge der Auseinandersetzungen zwischen Luthers Anhängern und der katholischen Kirche war die Gründung der evangelischen Kirche. Manchmal nennt man sie auch ‚protestantische Kirche’. Das Wort ‚Protest’ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt ‚etwas laut verkünden’. Und Luther hat sehr deutlich gesagt, was ihm an der katholischen Kirche nicht gefällt.

Was wollten Luther und seine Anhänger erreichen?

Blick auf den Petersdom.

Das Geld, das durch den Ablasshandel eingenommen wurde, verwendete die Kirche auch für den Bau des Petersdoms in Rom

Martin Luther warf dem Papst und anderen wichtigen Kirchenvertretern unter anderem vor, dass sie ihre Ämter vernachlässigten und die Gläubigen ausnutzten. Ganz besonders verurteilte er den so genannten Ablasshandel. Die Menschen glaubten damals, dass sie nach dem Tod ins Fegefeuer kämen, um von Gott für ihre Sünden bestraft zu werden. Dort müssten sie so lange bleiben, bis sie von ihren Sünden gereinigt wären und in den Himmel kämen. Einige Mönche nutzten diese Angst aus. Im Namen der Kirche verkauften sie Briefe mit Gebeten darauf. Sie erzählten den Leuten, Gott würde ihnen die Strafe für ihre Sünden erlassen, wenn sie diese Ablassbriefe kauften. Christen kauften also Ablassbriefe, um die Zeit im Fegefeuer zu verkürzen und schneller in den Himmel zu kommen. Sie kauften sich ganz einfach von den Sündenstrafen frei und die Kirche machte ein Riesengeschäft. Luther machte das wütend. Er hatte nämlich in der Bibel eine Stelle gefunden, an der geschrieben stand, dass Gott nicht strafen, sondern vergeben will und dass einzig der Glaube daran wichtig ist.

Die Folgen der Reformation

Ein griechisch-orthodoxer Bischof, ein katholischer Erzbischof und ein evangelischer Theologe stehen in einer Kirche nebeneinander.

Seit etwa 100 Jahren gibt es die ökumenische Bewegung, die sich für eine Einigung und die Zusammenarbeit der verschiedenen christlichen Kirchen einsetzt

Die Absicht der Reformation war es, das Christentum zu erneuern. Die Auseinandersetzungen zwischen der katholischen Kirche und den Anhängern der Reformation führten aber zur Spaltung der Kirche und zu Kriegen, in denen sich katholische und evangelische Christen bekämpften. Mittlerweile haben sich die Kirchen einander wieder angenähert und bemühen sich, ihre Gemeinsamkeiten zu stärken und als Christen zusammenzuarbeiten.

Stand: 23.03.2010, 10:15 Uhr

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