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Schokoladenherstellung

Schokolade war schon zu Zeiten der Maya und Azteken bekannt und beliebt, Kakaobohnen dienten als Zahlungsmittel oder Grabbeilage und es wurden auch schon Getränke daraus zubereitet. Obwohl Schokolade damals hauptsächlich in flüssiger Form oder als Gewürz genutzt wurde und sehr bitter schmeckte, hat sich der Herstellungsprozess seitdem nicht wesentlich geändert, aber ein wenig verfeinert. Bis aus einer Kakaobohne Schokolade oder Kakaopulver wird, ist es ein langer Weg.

Arbeiter bei der Kakaoernte an der Elfenbeinküste.

Der Großteil an Kakao wird nicht in großen Plantagen, sondern in kleinen Familienbetrieben angebaut.

Kakao wird heute hauptsächlich in tropischen Regionen in Südamerika und Afrika auf Plantagen angebaut. Diese werden oft von kleinen Familienbetrieben bewirtschaftet. Die Früchte der Kakaobäume können zweimal im Jahr geerntet werden, am Ende der Regenzeit und zu Beginn der nächsten Regenzeit. Die Ernte geschieht per Hand und ist sehr mühsam: Traditionell werden die reifen Früchte mit Macheten vom Baum gehauen. Jede Frucht enthält etwa 40 bis 50 Bohnen. Diese werden mit dem sie umgebenden Fruchtfleisch auf Matten oder Bananenblättern verteilt und zugedeckt. In Verbindung mit der Wärme werden verschiedene chemische Prozesse ausgelöst, an deren Ende die puren Kakaobohnen übrig bleiben. Diese werden getrocknet und in schokoladenproduzierende Länder verschifft, meist nach Europa und Nordamerika.

Blick auf die Schokoladenproduktion im Schokoladenmuseum Köln.

Die moderne Schokoladenproduktion ist weitgehend automatisiert.

Bei den Schokoladenproduzent:innen angekommen, werden die Bohnen geröstet, gebrochen und geschält. Heraus kommen die sogenannten „Kakaonibs“, die intensiv und herb nach Kakao schmecken und jetzt gemahlen werden können. Dabei tritt die Kakaobutter heraus und es entsteht eine Masse. Diese wird nun raffiniert, also noch weiter verfeinert, und ihr werden weitere Zutaten wie Zucker, Vanille oder Milchpulver hinzugefügt. Veredelt wird die Kakaomasse im letzten Schritt, der „Conchierung“. Dabei wird sie stark erhitzt und dabei entfeuchtet und entgast. Es bilden sich feine Aromen heraus und die vorher eher krümelige Masse wird glatt und schmelzend. Nun kann sie in Form gegossen, eventuell gefüllt und eingetafelt werden.

Die Probleme mit der Schokolade - Umweltschäden, Ausbeutung und Kinderarbeit

Drei Jungen bei der Kakaoernte an der Elfenbeinküste.

Immer mehr Kakaobauern verpflichten sich, keine Kinder bei der Kakaoernte mitarbeiten zu lassen.

Kakao wird hauptsächlich in ärmeren Ländern angebaut – wie etwa der Elfenbeinküste in Westafrika. Auf den Plantagen arbeiten die Menschen oft unter schlechten Arbeitsbedingungen und bekommen wenig Geld für ihre Ernte. Auch, weil sie oft gar nicht wissen, wie wertvoll Kakao ist und wie teuer Schokoladenprodukte in anderen Ländern verkauft werden. Es kommt auch vor, dass die Kinder der Kakaobauern mitarbeiten müssen. Kinderarbeit ist in Deutschland, der EU und vielen anderen Ländern verboten.

Die Umweltschädigung ist ein weiteres Problem. Der Kakaoanbau in einer Monokultur, in der fast ausschließlich Kakaobäume stehen, bringt zwar eine große Ernte, verbraucht aber auch viel Wasser und raubt dem Boden Nährstoffe. Zudem werden die Bäume oft mit umweltschädlichen Pflanzenschutzmitteln behandelt. Nach wenigen Jahren ist eine solche Plantage unbrauchbar. Um neue Flächen zu gewinnen, wird Regenwald zerstört. Bei Bauern und Unternehmen, die mit Organisation wie Fairtrade, GEPA oder rainforest alliance zusammenarbeiten, läuft es anders. Sie einigen sich mit den Handelspartner:innen unter anderem auf einen festen Mindestpreis, schließen Kinderarbeit aus und bewirtschaften die Felder nachhaltiger. Faire Schokolade erkennt man im Supermarkt an den verschiedenen Siegeln.

Stand: 02.02.2023, 12:41 Uhr

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