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Fairtrade

Fairtrade-Zeichen klebt auf einer Banane.

Damit man im Supermarkt erkennen kann, für welche Waren die Menschen gut und fair bezahlt werden, gibt es das Fairtrade-Zeichen

Fairtrade ist englisch und heißt übersetzt ‚gerechter Handel’. Das bedeutet, dass Käufer:innen und Hersteller:innen einer Ware fair miteinander umgehen und die Hersteller:innen einen gerechten Preis für ihre Produkte bekommen. Fair gehandelte Waren, zum Beispiel Kaffee oder Kakao, werden in Deutschland unter anderem in Naturkostläden und Supermärkten verkauft. Man erkennt sie an dem Fairtrade-Zeichen, das auf jedes gerecht gehandelte Produkt gedruckt ist.

Warum ist Handel oft unfair?

Eine Frau auf Sri Lanka pflückt Tee.

Fairer Handel bedeutet auch, die Gleichberechtigung von Frauen zu fördern

Vor allem die Handelsbeziehungen zwischen Entwicklungsländern und reichen Industriestaaten sind oft ungerecht: Eine große europäische Firma, die zum Beispiel Tee in Indien einkaufen und in Europa verkaufen möchte, braucht große Mengen, damit sich der Transport und der Handel lohnt. Eine kleine Tee-Plantage kann diese Menge nicht alleine liefern. Für die Firma ist es aber sehr aufwändig, zu vielen kleinen Plantagen zu fahren und den Tee dort abzuholen. Deshalb gibt es so genannte Zwischenhändler:innen. Sie kaufen vielen Bauern und Bäuerinnen ihre Ernte ab und verkaufen den Tee anschließend in großen Mengen an die internationale Firma weiter. Natürlich müssen auch die Zwischenhändler:innen etwas verdienen: Von dem Geld, dass sie von dem europäischen Unternehmen bekommen, behalten sie einen Teil für sich und geben den Rest an die Bauern weiter. Manchmal sind an einem Handel sogar mehrere Zwischenhändler:innen beteiligt. Dann kommt oft nur noch so wenig Geld bei den Bauern und Bäuerinnen an, dass sie ihre Familien kaum davon ernähren können.

Was ist beim gerechten Handel anders?

Arbeiter trägt Bananenstaude durch Bananenplantage.

Bauern, die sich in Genossenschaften zusammenschließen, können ihre Rechte gegenüber den Käufern viel besser durchsetzen

In der Fairhandelsbewegung haben sich weltweit große Unternehmen zusammengeschlossen, die diese Ungerechtigkeit stoppen wollen. Ihr Ziel ist es, die Lebensbedingungen von Menschen in den Ländern der Dritten Welt zu verbessern. Sie unterstützen zum Beispiel Bauern und Bäuerinnen dabei, sich zusammenzuschließen und so genannte Genossenschaften zu gründen. Diese Art von Zusammenarbeit bringt ihnen viele Vorteile: Sie können sich zum Beispiel gemeinsam ein Erntefahrzeug kaufen, was für einen einzelnen Bauern viel zu teuer wäre. In einer Genossenschaft, können sie außerdem ihre Produkte gemeinsam direkt an die großen Firmen verkaufen und ihre Preise selbst aushandeln. Dadurch, dass keine Zwischenhändler:innen mehr benötigt werden, kommt viel mehr Geld bei ihnen und ihren Familien an, als vorher. Die Fairhandelsunternehmen achten unter anderem aber auch darauf, dass die Kinder ihrer Handelspartner:innen zur Schule gehen können und nicht arbeiten müssen. Deshalb zahlen sie den Bauern und Bäuerinnen einen höheren Preis für ihre Produkte, als andere Unternehmen.

Die Hilfe hat ihren Preis

Fairtrade-Logo steht neben Fairtrade-Produkten in Regal.

Fairtrade-Produkte konnte man früher nur in besonderen Geschäften kaufen. Heute stehen viele Waren auch in den Regalen der Supermärkte

Da die Fairhandelsunternehmen mehr für den Einkauf ihrer Produkte bezahlen, müssen sie für ihre fair gehandelte Ware anschließend einen höheren Preis verlangen. Die Fairhandelsbewegung ist deshalb darauf angewiesen, dass es viele Käufer:innen gibt, die den gerechten Handel unterstützen möchten. Käufer:innen, die Fairtrade-Produkte kaufen, müssen zwar etwas mehr bezahlen, können so aber dazu beitragen, die Welt ein bisschen gerechter zu machen.

Stand: 21.11.2022, 13:54 Uhr

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