
Damit man erkennen kann, für welche Waren die Menschen gut und fair bezahlt werden, gibt es verschiedene Fairtrade-Zeichen.
Beim Klamottenkauf freuen wir uns, wenn wir ein schickes und angesagtes Teil zu einem günstigen Preis ergattern. Aber wo kommen all die Klamotten aus den vielen Läden eigentlich her? In vielen Fällen ist die Kleiderherstellung mit unfairem Handel und sehr schlechten Arbeitsbedingungen verbunden. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wie unsere Kleidung produziert wird und wie es besser laufen kann beim Handel mit den Textilwaren.
Fairtrade gegen schlechte Arbeitsbedingungen

In den Textilfabriken in asiatischen Ländern wie Indien, Pakistan, Bangladesch oder China arbeiten überwiegend Frauen. Die Arbeitsbedingungen sind häufig schlecht und der Lohn sehr niedrig.
Um möglichst viele Klamotten verkaufen zu können, gibt es in der Textilindustrie einen Wettkampf darum, wer die meiste Ware zu den billigsten Preisen produzieren kann. Darunter haben vor allem die Näherinnen und Näher in den großen Fabriken zu leiden. Viele europäische oder amerikanische Kleidermarken lassen ihre Klamotten in Ländern herstellen, in denen die Näherinnen unter schlimmen Bedingungen arbeiten müssen. Sie sitzen oft viel zu lang an der Nähmaschine, zwischen vielen hundert anderen Näherinnen und Nähern eingepfercht und haben kaum Pausen.
Für ihre Arbeit bekommen sie extrem wenig Geld. Auch auf die Sicherheit der Fabriken wird wenig Wert gelegt. Weil die großen Nähfabriken oft aber die einzigen Arbeitgeber vor Ort sind, sind die Näherinnen von ihnen abhängig. Die Umwelt leidet ebenfalls unter den schlechten Produktionsbedingungen. Denn es wird häufig mit chemischen Materialien gearbeitet, die Gesundheit und Natur belasten.
Wer als Käufer oder Käuferin etwas daran ändern möchte, hat mittlerweile gute Chancen. Denn es gibt immer mehr fair gehandelte Kleidung zu kaufen. Obwohl man dafür meist etwas tiefer in die Tasche greifen muss, ist es wichtig, auch bei Klamotten auf den fairen Handel zu achten. Denn der bedeutet in erster Linie, dass alle verwendeten Rohstoffe bis hin zum fertigen T-Shirt ökologisch und unter sozialen Bedingungen verarbeitet werden und die Näher:innen dafür ordentliche Löhne bekommen.
Woran erkennt man, dass ein Kleidungsstück fair gehandelt wurde?

Viele unabhängige Organisationen kümmern sich heute darum, dass fair gehandelte Waren auch für Kundinnen und Kunden zu erkennen sind.
Es gibt heute viele verschiedene Bio- und Fairtrade-Siegel, die man auf den Etiketten der Klamotten sehen kann. Die Siegel werden von Organisationen vergeben, die Produkte und deren Herstellungsbedingungen kontrollieren und selbst nichts mit der Textilindustrie zu tun haben. Sie sind also unabhängig. Aber Vorsicht! Es gibt mittlerweile so viele verschiedene Siegel, dass man leicht den Überblick verlieren kann. Zwei bekannte Siegel sind das Fairtrade-Siegel von FLO e.V und der Global Organic Textile Standard (GOTS).
Das Fairtrade-Siegel von FLO e.V.
Das bekannteste Siegel im Fairen Handel ist das Fairtrade-Siegel. Hinter dem Siegel steht FLO e.V., das ist die Fairtrade Labelling Organisation. Übersetzt heißt das ‚Organisation zur Kennzeichnung des Fairen Handels’. Die Menschen von Fairtrade zeichnen Unternehmen aus, die besonders gut mit ihren Arbeitern und Arbeiterinnen umgehen und mit den Produkten fair handeln. Fairtrade setzt sich auch dafür ein, dass Kinderarbeit verboten wird und Waren umweltschonend hergestellt werden.

Das Fairtrade-Siegel sagt den Käuferinnen und Käufern, dass das Produkt – zum Beispiel ein T-Shirt - nach den FLO e.V.-Standards hergestellt wurde. Standards sind dabei keine Gesetze, sondern eher Richtlinien, an die sich Produzenten und Händler freiwillig halten. Schließlich möchten sie gerne ein Siegel bekommen. Damit das T-Shirt das Fairtrade-Siegel bekommt, werden das Produkt, seine Herstellung und der Handel damit kontrolliert. Findet FLO e. V. alle Punkte okay, können der Händler oder die Händlerin ihr T-Shirt mit dem Siegel kennzeichnen. FLO e.V. kümmert sich dabei nicht allein um Textilien, sondern auch um Lebensmittel.
Global Organic Textile Standard

Seit 2006 gibt es den so genannten GOTS. Man kann ihn mit ‚Weltweiter Bio-Textil Standard’ übersetzen und er kennzeichnet ausschließlich Kleidung, die nachhaltig hergestellt wurde. Das bedeutet, dass die Rohstoffe für unsere T-Shirts & Co biologisch erzeugt wurden und die Produktion umweltfreundlich und sozial abgelaufen ist. Stellen die GOTS-Prüfer fest, dass ein Produkt fair und umweltfreundlich hergestellt wurde, bekommt es das Siegel und ist gut im Laden zu erkennen. Der GOTS hat die ganze Produktionskette bis zu den Händlerinnen und Händlern im Auge. Weil die zuständige Arbeitsgruppe sich aus internationalen Experten zusammensetzt, können diese ihr Wissen gut teilen.
Stand: 19.12.2024, 14:08 Uhr