Streik: 2006 forderten diese Metallarbeiter fünf Prozent mehr Lohn
Bei einem Streik gehen Menschen nicht mehr zur Arbeit, sondern protestieren auf Straßen und öffentlichen Plätzen, um zu zeigen, dass sie sich über ihre Arbeitsbedingungen ärgern. Etwa darüber, dass ihre Firmen ihnen nicht mehr Geld zahlen wollen oder dass sie entlassen werden sollen. Mit einem Streik setzen sie ihre Chefinnen und Chefs unter Druck: Die verlieren nämlich viel Geld und bekommen einige Probleme, wenn ihre Mitarbeiter einen Tag, eine Woche oder sogar einen ganzen Monat lang nicht arbeiten. Teure Maschinen stehen still, Kunden werden ärgerlich und ziehen ihre Aufträge zurück. Für einen Firmenchef ist es also sehr schlecht, wenn seine Mitarbeiter streiken. Deshalb versucht er, einen Streik zu verhindern oder ihn so schnell wie möglich zu beenden, indem er sich mit seinen Mitarbeitern einigt.
Streikverbot, solange Tarifvertrag gilt
Mitarbeiter der Telekom streiken im Mai 2007: Sie wollen nicht, dass ihre Arbeitsplätze ins Ausland verlagert werden
Oft werden Streiks von Gewerkschaften organisiert. Das sind Gruppen, die sich für Arbeiter und Angestellte einsetzen und zum Beispiel mit Firmenchefs über Arbeitsbedingungen und Löhne verhandeln – diese Verhandlungen nennt man Tarifverhandlungen. Damit die Gewerkschaften bessere Chancen haben, die Wünsche der Arbeiter bei den Chefs durchzusetzen, rufen sie manchmal zu Streiks auf. Allerdings erst, wenn sich beide Seiten nicht einigen können. Dann müssen die Arbeiter abstimmen, ob sie streiken wollen oder nicht – diese Abstimmung nennt sich Urabstimmung. Wenn mindesten 75 Prozent, also drei Viertel, der Arbeiter dafür sind, wird gestreikt. Wenn sich beide Seiten endlich geeinigt haben und ein Tarifvertrag abgeschlossen wurde, darf allerdings nicht mehr gestreikt werden – solange ein Tarifvertrag gültig ist, besteht eine sogenannte Friedenspflicht.
Es gibt verschiedene Arten von Streiks
Bei Warnstreiks hören Arbeiter oder Angestellte nur kurz auf zu arbeiten – sie wollen ihre Arbeit- geber nur warnen
Ein Warnstreik bedeutet, dass Mitarbeiter nur kurz aufhören zu arbeiten, um die Arbeitgeber zu warnen. Bei einem Sitzstreik machen die Menschen im Sitzen auf ihre Ziele aufmerksam. Es gibt auch Hungerstreiks, aber die kommen bei Arbeitskämpfen eigentlich nie vor. Bei solchen Streiks weigern sich zum Beispiel Menschen mehrere Wochen lang, etwas zu essen, um etwa auf ihre schlechten Lebensbedingungen aufmerksam zu machen.
Stand: 24.03.2016, 14:27 Uhr