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Zeche/Zechensterben

Förderturm und Nebengebäude der Zeche Auguste Victoria in Marl.

Solche Zechentürme haben das Ruhrgebiet geprägt. Unter ihnen führt jeweils ein großer Schacht in die Tiefe.

Als Zeche bezeichnet man ein Bergwerk, also einen Ort, an dem mit viel Technik und Aufwand Bodenschätze aus der Erde geholt werden. In Deutschland gibt es ganz verschiedene Bergwerke. In manchen wird beispielsweise nach Kohle gegraben, in anderen werden Erze, Edelmetalle oder Salz ans Tageslicht befördert. Der Begriff Zeche wird dabei besonders häufig im Ruhrgebiet benutzt, und zwar speziell für Steinkohlebergwerke.

Bergwerke für schwarzes Gold

Bergarbeiter auf dem Weg zur Schicht.

Früher arbeiteten hunderttausende Menschen unter Tage, obwohl die Arbeit hart und gefährlich war.

Das Ruhrgebiet ist eine Region im Westen Deutschlands. Sie ist bekannt für ihre Steinkohle, die hier in großen Mengen tief unter der Erde liegt. jahrhundertelang förderten dort Bergleute das schwarze Gold, wie die Steinkohle auch genannt wird. Sie ist nämlich ein wichtiger Rohstoff, der benutzt wird, um Strom und Wärme zu erzeugen. Die beste Zeit für den Bergbau war zu Beginn der 1950er Jahre. Damals war die Nachfrage nach Steinkohle besonders groß und überall im Ruhrgebiet entstanden neue Zechen. Zu Spitzenzeiten arbeiteten 600.000 Arbeiter im Steinkohlebergbau – rund um die Uhr. Diese Hochphase dauerte aber nicht lange an. Ein Grund dafür war, dass andere Länder ihre Steinkohle bald billiger anbieten konnten. Die Folge: Deutschland konnte mit den niedrigen Preisen nicht mithalten.

Immer mehr Zechen mussten schließen

Bergarbeiter mit schwarz gefärbten Gesichtern.

2015 musste das Bergwerk Auguste Victoria dicht machen.

Die Politiker:innen in der Regierung begannen deshalb, große Geldsummen an die Bergbaufirmen zu zahlen, sogenannte Subventionen. Diese Subventionen waren eine Art Fördergeld, damit die Bergwerke wenigstens zum Teil offen bleiben und die Bergleute dort weiter Kohle fördern konnten. Die Politiker:innen wollten damit erreichen, dass Deutschland nicht ausschließlich auf Kohlelieferungen aus dem Ausland angewiesen ist. Außerdem wollten sie verhindern, dass auf einen Schlag zigtausende Bergleute ihre Arbeit verlieren. Trotzdem mussten nach und nach immer mehr Bergwerke schließen. Ein Zechensterben setzte ein.

Qualmender Schlot eines Steinkohlekraftwerks, davor Kohlehalde.

Bei der Stromerzeugung aus Steinkohle entstehen viele Treibhausgase. Auch deshalb entschied die Regierung, die Kohle nicht mehr zu fördern.

Im Jahr 2007 entschieden die deutschen Politiker:innen, dass ab 2018 mit den Subventionen im Steinkohlebergbau Schluss sein soll. Diese Entscheidung bedeutete auch das Aus für die beiden letzten Steinkohlebergwerke in Deutschland. Mit ihrer Schließung ging ein wichtiges Kapitel in der deutschen Geschichte zu Ende.

Stand: 10.11.2022, 16:42 Uhr

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